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FOKUS 2-Enttäuschung über Ifo-Index und Bilanzen drückt Dax

Veröffentlicht am 23.02.2010, 14:15

* Commerzbank und Merck enttäuschen Anleger

* Lufthansa nach vorläufigem Streikende an Dax-Spitze

(neu: Solarwerte, US-Börsen)

Frankfurt, 23. Feb (Reuters) - Die überraschende Verschlechterung der Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat am Dienstag an den europäischen Aktienbörsen Spuren hinterlassen. Der Dax<.GDAXI> fiel bis zum frühen Nachmittag um 0,7 Prozent auf 5649 Punkte. "Der Ifo-Index war eine Riesen-Enttäuschung", sagte ein Händler. Zudem hätten die Geschäftszahlen von Merck und Commerzbank die Anleger verstimmt. An der Wall Street bahnten sich für die Eröffnung ebenfalls fallende Kurse an.

Erstmals seit fast einem Jahr hatte sich im Februar die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex war überraschend auf 95,2 Punkte von 95,8 Zählern gefallen. "Der Anstieg des Dax im vorigen Jahr wurde vor allem von Stimmungsindikatoren wie dem Ifo-Index getragen", sagte ein Börsianer. "Das nächste große Plus muss von nachhaltigem Gewinnwachstum der Unternehmen getragen werden", fügte er hinzu.

Am Dienstag enttäuschten aber sowohl der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck wie auch die Commerzbank die Anleger. Merck hatte nach einem überraschenden Rückgang des operativen Geschäfts im Schlussquartal die Dividende gekürzt. Zudem lieferte das Unternehmen einen nur sehr vorsichtigen Ausblick für die Geschäfte im laufenden Jahr. Merck-Aktien verloren bis zu 7,6 Prozent auf 59,55 Euro. Ebenso straften die Anleger die Commerzbank ab. Die Titel verloren bis zu 7,6 Prozent auf 5,57 Euro. Der Kauf der Dresdner Bank, Kreditausfälle und weitere Abschreibungen auf toxische Wertpapiere brockten dem teilverstaatlichten Institut 2009 einen Verlust von 4,5 Milliarden Euro ein. Auch operativ standen tiefrote Zahlen, währende andere Häuser wie die Deutsche Bank schon wieder Milliardengewinne schrieben. "Einmal mehr zeigt die Bank einen enttäuschend hohen Verlust", stellte DZ-Bank-Analyst Matthias Dürr fest.

Unter dem Eindruck dieser Enttäuschung sowie Spekulationen auf eine schärfere Regulierung und der andauernden Sorge um die Staatsfinanzen Griechenlands gaben auch die Kurse anderer Banken nach: in Frankfurt fielen Deutsche Bank um 2,7 Prozent, in Madrid Banco Santander um 2,5 Prozent und BBVA um 2,3 Prozent. Unicredit fielen in Mailand um 1,8 Prozent.

Zu den großen Verlierern zählten auch Adidas, die 2,7 Prozent verloren. Der Sportartikelhersteller will Anfang März seine Zahlen für 2009 vorlegen.

Gegen den Trend stemmten sich die Aktien der Lufthansa mit einem Plus von einem Prozent. Geschäftsleitung und Piloten wollten nach einem Tag Ausstand wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren.

Im MDax<.MDAXI> setzten sich Continental mit einem Plus von 6,3 Prozent an die Spitze. Der Autozulieferer hat nach Milliardenverlusten eine Rückkehr in die Gewinnzone - zumindest vor Steuern und Zinsen - für dieses Jahr in Aussicht gestellt. Mit Kursgewinnen honorierten die Anleger die Zahlen des Immobilienfinanzierers Aareal Bank. Die Titel kletterten um 3,6 Prozent.

Im TecDax<.TECDAX> gerieten die Aktien einiger Solarfirmen unter Druck. Händler verwiesen auf die immer näher rückende Kürzung der Förderung von Solaranlagen in Deutschland. In Berlin verlautete, die Förderungen für Dach- und Freiflächenanlagen würden um 16 Prozent gekürzt. Solaranlagen auf Ackerflächen sollen künftig gar nicht mehr gefördert werden. So fielen Centrotherm und Phoenix Solar um bis zu knapp fünf Prozent, die Aktien von Manz um 3,3 Prozent und Roth & Rau um 2,3 Prozent.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Olaf Brenner)

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