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FOKUS 2-Griechenland bremst Aktienmärkte - Dax leicht im Minus

Veröffentlicht am 15.12.2009, 14:08

* Griechisches Paket zur Haushaltskonsolidierung enttäuscht

* Börsianer skeptisch zu Zielen der Deutschen Bank

* Zeitungsbericht zu Angebot von VW beflügelt MAN

(neu: Griechenland, Volksbanken AG, Infineon)

Frankfurt, 15. Dez (Reuters) - Die andauernde Unsicherheit über die Stabilität Griechenlands und Kursverluste bei Finanzwerten haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag belastet. Der Dax<.GDAXI> notierte am frühen Nachmittag 0,2 Prozent tiefer bei 5789 Punkten. Börsianern zufolge wird es wegen des dünnen Jahresendgeschäftes für den Leitindex immer schwerer, über den Bereich von 5830 bis 5850 Punkten zu springen und sein Jahreshoch von 5888 Zählern zu knacken. "Hier kommt langsam Weihnachtsstimmung auf. Es hat kaum noch jemand Lust etwas zu machen. Das wird wohl bis Jahresende auch so bleiben", sagte ein Händler.

Das Thema Griechenland belastete Börsianern zufolge den Aktienmarkt indirekt über den Euro. "Früher hat uns als Exportnation ein schwacher Euro gefreut. Heute gilt ein sinkender Eurokurs aber als Zeichen für eine sinkende Risikobereitschaft", sagte ein Händler. Verlässt die Anleger der Mut, verkaufen sie in der Regel Aktien. Hintergrund ist der so genannte Dollar-Carry-Trade: Hierbei leihen sich Investoren Geld bei der US-Notenbank fast zum Nulltarif und investieren es in als riskanter geltende Euro-Anlagen. Der Euro fiel am Dienstag auf bis zu 1,4526 Dollar und erreichte damit den tiefsten Stand seit Anfang Oktober. Griechenland hatte am Montagabend unter anderem die Kürzung von Sozialversicherungsausgaben zur Sanierung seiner Staatsfinanzen angekündigt. "Die vom Premierminister gestern angekündigten Maßnahmen werden als nicht ausreichend erachtet," sagte Analyst Constantinos Vergos von Cyclos Securities. An der Athener Börse gab der Leitindex ATG<.ATG> 1,6 Prozent nach, der Index für Finanzwerte<.FTATBNK> büßte 2,5 Prozent ein.

Auch europaweit wurden Finanzwerte verkauft. Zur Verunsicherung trugen Nachrichten aus Österreich bei. Die Verluste schreibende Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) wies allerdings einen Zeitungsbericht zurück, das Spitzeninstitut der österreichischen Volksbanken stehe auf einer Beobachtungsliste der Finanzaufsicht und der Notenbank.

Im Dax verloren die Papiere der Deutschen Bank ein Prozent. Börsianern zufolge reagierte der Markt skeptisch auf die am Montag kurz vor Handelsschluss veröffentlichen ehrgeizigen Ziele des Frankfurter Geldhauses. Die Bank hatte für 2011 ein Rekordergebnis von zehn Milliarden Euro vor Steuern in Aussicht gestellt. Die dabei zugrundeliegenden Annahmen sähen sehr zweifelhaft aus, kommentierten die Analysten der Credit Suisse diese Zahl. Die Aktien der Allianz gaben 1,5 Prozent, die der Münchener Rück 0,5 Prozent nach.

INFINEON GEFRAGT - VOSSLOH FÜHRT MDAX AN

Gefragt waren dagegen die Aktien des Lkw- und Maschinenbauers MAN, die den Dax mit einem Plus von 3,4 Prozent anführten. "Spekulationen, dass ein Gebot von VW vorgelegt werden wird, helfen der Aktie nach oben", sagte ein Händler. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte einen führenden Manager mit den Worten zitiert: "Das Angebot wird kommen". MAN und Volkswagen wollten sich nicht dazu äußern. Die VW-Stammaktie notierte 0,4 Prozent im Plus.

Die Aktien des Halbleiter-Konzerns Infineon verteuerten sich um 0,6 Prozent. Händler verwiesen auf Aussagen von Vorstandschef Bauer in einem Reuters-Interview. Demzufolge will Infineon im Geschäft mit Mobilfunkchips unter die Top 3 aufrücken und in dem Segment mittelfristig eine operative Rendite von mindestens zehn Prozent erwirtschaften. Der Konzern ist einem russischen Zeitungsbericht zufolge erneut ins Blickfeld des russischen Mischkonzerns Sistema geraten.

Im MDax<.MDAX> folgten Anleger der Kaufempfehlung von Bank of America/Merrill Lynch und griffen bei Vossloh-Papieren zu. Sie gewannen 4,6 Prozent. Auch die Aktien von Continental profitierten von einem positiven Analystenkommentar und stiegen um 2,4 Prozent. Schlusslicht im Nebenwerte-Index waren Stada mit einem Minus von 5,5 Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kathrin Schich)

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