Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

FOKUS 2-Neue VW-Gewichtung beruhigt deutschen Aktienmarkt

Veröffentlicht am 03.11.2008, 15:51
Aktualisiert 03.11.2008, 15:56
BARC
-
SIEGn
-
ATTU
-

(neu: aktualisierte Kurse)

Frankfurt, 03. Nov (Reuters) - Die Gefahr von heftigen Kursturbulenzen am deutschen Aktienmarkt wegen der VW-Aktien scheint vorerst gebannt. "Nachdem die Gewichtung der VW-Aktien im Dax auf zehn Prozent heruntergesetzt wurde und die Papiere bei weiteren Schwankungen sogar aus dem Dax fliegen könnten, ist erstmal Ruhe eingekehrt", sagte ein Händler. Der Dax<.GDAXI> legte am Montag zeitweise zu und pendelte am Nachmittag um seinen Freitagsschluss von 4988 Punkten.

VW-Aktien waren mit einem Abschlag von 16 Prozent auf 416 Euro die größten Verlierer, was Händler mit dem nun niedrigeren Dax-Gewicht der Titel erklärten. "Jetzt steigen index-orientierte Fonds aus, und kaufen andere Werte nach, die in der Gewichtung steigen", sagte ein Börsianer. Das kam wiederum E.ON, Siemens und BASF zugute: Deren Papiere legten jeweils zwischen 3,5 und fünf Prozent zu.

KEINE PRÜGEL FÜR DIE COMMERZBANK

Für Gesprächsstoff sorgte die Commerzbank. Sie gab einen Verlust im dritten Quartal bekannt und kündigte an, das Rettungspaket der Bundesregierung in Anspruch zu nehmen. Die von manchen erwartete Prügel an der Börse blieb allerdings aus: die Commerzbank-Aktien waren mit einem Plus von bis zu 12,5 Prozent vorübergehend der größte Gewinner im Dax und lagen am Nachmittag 4,6 Prozent höher. "Da findet inzwischen ein Umdenken statt", sagte ein Börsianer. Dass sich die Institute helfen lassen, "wird durchaus positiv gesehen. Und das stützt heute auch die anderen Finanzwerte". Zudem dürfte eine von vielen Marktteilnehmern befürchtete Kapitalerhöhung der Commerzbank damit vom Tisch sein, sagten andere Börsianer.

Eine solche Kapitalerhöhung lastete auf den Aktien der britischen Bank Barclays, die um mehr als fünf Prozent nachgaben. Anders als ihre Konkurrenten will Barclays sich nicht mit Staatsgeldern finanzieren, sondern beschafft sich bei arabischen Investoren Kapital. Das könnte die Aktionäre 3,2 Milliarden Pfund kosten, stellten die Analysten von Merrill Lynch fest.

Der Kurs der Deutschen Bank, deren Vorstandschef Josef Ackermann am Wochenende erneut eine Inanspruchnahme des Rettungspakets ausgeschlossen hatte, zog zeitweise um 5,5 Prozent an. "Wir werden aus heutiger Sicht nicht mitmachen, weil wir ja stark sind", hatte Ackermann in einem Fernsehinterview gesagt. Die Aktien der Postbank schossen bis zu acht Prozent nach oben.

US-WAHLEN IM FOKUS

Europaweit verkauften die Anleger wegen der aktuellen Konjunkturflaute hingegen Autotitel: der Branchenindex<.SXAP> sank um knapp neun Prozent. Daimler-Papiere fielen um zwei Prozent.

Gefragt waren Continental-Aktien mit einem Plus von rund sieben Prozent. "Da gibt es wenig handelbare Stücke. Und keiner will die Fehler von VW, dem Short-Squeeze des Jahrhunderts, noch einmal machen", erläuterte ein Händler. Zudem stütze die Hoffnung, dass die Übernahme durch Schaeffler bald auch von der EU genehmigt wird, sagte ein anderer Börsianer.

Im weiteren Verlauf sollte Händlern zufolge besonders die Entwicklung an den US-Börsen in den Mittelpunkt rücken - einen Tag vor den Präsidentschaftswahlen. "Das ist das dominante Thema dort. Vielleicht sehen wir da heute erstmal Erleichterung, dass der Wahlkampf nun vorbei ist und es zur Sache geht", sagte ein Händler. Das wiederum könne die Erholung am deutschen Aktienmarkt stützen.

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Kathrin Schich)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.