(mit Schlusskursen)
Zürich, 22. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse ist am
Dienstag vor allem dank markanter Kursgewinne der defensiven
Schwergewichte kräftig gestiegen. Vorübergehend erreichte sie
sogar ein neues Jahreshoch. Positive Auslandsvorgaben und die
höher als erwartete Zahl von verkauften US-Eigenheimen im
November sorgten für gute Stimmung. Händler führten die
Entwicklung aber auch auf den hohen Liquiditätsbestand einzelner
Anleger vor dem Jahresende zurück.
Der SMI<.SSMI> schloss nach einem Anstieg bis auf 6592
Zähler noch um 1,2 Prozent höher mit 6583 Punkten. Der breite
SPI<.SSHI> gewann 1,1 Prozent auf 5647 Zähler.
Die grössten Gewinne unter den Standardwerten verbuchten die
Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär; sie stiegen
dank einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs um 3,5 Prozent. Im
Sog von Bär legten die Titel der von der Privatbank
abgespaltenen GAM Holding 5,4 Prozent zu. Auch die
meisten anderen Finanzwerte rückten vor. UBS stiegen um
1,4 Prozent und Credit Suisse zogen 0,4 Prozent an.
Vontobel, die ebenfalls von Goldman Sachs zum Kauf
empfohlen wurden, erhöhten sich um 0,9 Prozent. Bei den
Versicherungen fielen die Anteile von Zurich mit einem
Plus von 1,6 Prozent auf.
Den grössten Beitrag zum Anstieg des Marktes leisteten die
Pharmawerte Roche und Novartis mit einem Plus
von 1,9 beziehungsweise 1,1 Prozent. Die Aktien des
Nahrungsmittelkonzerns Nestle gewannen 1,3 Prozent. Mit
Synthes, Nobel Biocare und Straumann
zählten auch andere Werte aus dem Gesundheitsbereich zu den
Gewinnern. Händler verwiesen auf die US-Gesundheitsreform. "Die
Leute sind erleichtert, dass die geplanten Massnahmen die
Gewinne der Branche nicht so stark beeinträchtigen, wie dies
zuerst erwartet wurde", sagte ein Börsianer.
Zu den raren Kursverlierern gehörte Actelion mit
1,2 Prozent Abschlag. Die Biotechnologiefirma soll der
japanischen Asahi Kasei<3407.T> im Rahmen eines
Schiedsverfahrens 91 Millionen Dollar plus Zinsen zahlen. Diese
für Actelion unerwartet hohe Summe wird das operative Ergebnis
2009 mit rund 80 Millionen Dollar belasten. Bereits am Vortag
hatten Fragen zur Sicherheit des neuartigen Schlafmittels
Almorexant die Aktien auf Talfahrt geschickt.
Trotz des im November erneut geringer ausgefallenen
Exportminus der Uhrenbranche legten die Aktien des
Luxusgüterkonzerns Richemont lediglich 0,7 Prozent zu
und die des Uhrenherstellers Swatch schlossen sogar
unverändert. Andere zyklische Werte wie ABB,
Adecco oder Holcim zogen an.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)