FOKUS 2-US-Daten und Novartis schieben Schweizer Börse an

Zürich, 26. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Dienstag im späteren Geschäft im Fahrwasser anziehender Kurse an der Wall Street in die Gewinnzone gedreht. Der unerwartete starke Anstieg des US-Verbrauchervertrauens sowie kräftige Kursgewinne der schwergewichteten Aktien des Pharmakonzerns Novartis sorgten für eine Erholung.

Zunächst hatten die Angst, dass eine Straffung der Geldpolitik Chinas das Wachstum weltweit dämpfen könnte und die Rückstufung der Bonität Japans durch die Ratingfirma Standard & Poor's den Markt belastet.

Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 0,3 Prozent höher bei 6471 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg ebenfalls 0,3 Prozent auf 5598 Punkte.

Die Aktien des Pharmakonzerns Novartis kletterten um zwei Prozent auf 56,80 sfr. Händler sagten, der Markt begrüsse den Rückzug von Daniel Vasella auf das Verwaltungsratspräsidium. Vasella hatte war zuvor Präsident und Konzernchef. Zudem fiel der Jahresbericht sehr gut aus. Der Kerngewinn lag mit 10,3 Milliarden Dollar um acht Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Umsatz stieg um sieben Prozent auf 44,3 Milliarden Dollar. Erneut waren der Blutdrucksenker Diovan und das Krebsmittel Glivec wichtige Umsatzstützen. Der Genussschein des Novartis Konkurrenten Roche legte ein Prozent zu.

Die Aktie des Pharmaauftragstellers Lonza gewann ein Prozent. Am Donnerstag Zahlen wird Lonza das Ergebnis 2009 veröffentlichen. Lonza könnte der Turnaround früher als erwartet schaffen, hiess es.

Die Aktien der Banken holten zwar einen Teil der Verluste auf. "Aber sie leiden weiter unter den Plänen der US-Regierung, die Banken stärker an die Kandare zu nehmen", sagte ein Händler. Weil niemand wisse, wie die Reform letztlich ausfalle, verstärke dies die Unsicherheit in einem Markt, in dem die Stimmung deutlich trüber geworden sei. UBS sanken zwei Prozent. Nach der Entscheidung des Schweizer Verwaltungsgerichts letzte Woche, die Aushändigung von knapp 4500 Namen der Steuerhinterziehung verdächtiger UBS-Kunden zu stoppen, herrscht weiterhin grosse Verunsicherung bezüglich des schon sicher geglaubten Vergleichs zwischen der UBS und der US-Regierung. Credit Suisse wurden ein Prozent tiefer gehandelt.

0,8 Prozent auf 49,88 sfr büssten die Titel des Nahrungsmittelmultis Nestle ein. "Und dabei kauft Nestle weiterhin aktiv eigene Aktien zurück", sagte ein Händler. "Über 50 sfr setzen immer wieder Abgaben ein", so ein anderer.

Das gestiegene Verbrauchervertrauen und der besser als erwartet ausgefallene deutsche Ifo-Index auf sorgten bei den Aktien zyklischer Firmen für eine Erholung. Die Titel von ABB profitierten zusätzlich von einem überraschenden Gewinnanstieg bei Siemens und gewannen 0,6 Prozent.

Ein verhaltener Ausblick rückte die Aktien der beiden Bauzulieferer AFG und Zehnder gut ein Prozent.

Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)