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FOKUS 3-Schweizer Börse gibt nach - Oerlikon-Aktie bricht ein

Veröffentlicht am 08.12.2009, 18:08
Aktualisiert 08.12.2009, 18:12

(neu: Schlusskurse)

Zürich, 08. Dez (Reuters) - Die Angst vor einem erneuten Aufflackern der Finanzkrise hat die Schweizer Börse am Dienstag belastet.

Zu Handelsbeginn, der sehr ruhig ausgefallen war, hatten Marktteilnehmer noch auf positive Impulse im Tagesverlauf gehofft. Impulse gab es dann auch, aber positiv waren sie nicht. Aus Dubai kamen neue Nachrichten, die die Sorgen um die Finanzlage des Emirats nicht zu mindern vermochten. Die Ratingagentur Fitch stuft Griechenland zurück, dessen Staatshaushalt sich in Schieflage befindet. Und der überraschende Rückgang der Industrieproduktion in Deutschland im Oktober deutete einen eher holprigen Weg aus der Krise an.

Zuguterletzt platze dann auch noch der hoch verschuldete Anlagenbauer Oerlikon mit der Ankündigung eines Kapitalsschnitts mitten in den Handel, was mit einem Kurssturz von 27 Prozent quittiert wurde. Oerlikon erklärte, es habe ein Informations-Leck gedroht und man habe deshalb kurzfristig mit der Nachricht hinausgehen müssen. Immerhin wollen die Oerlikon-Grossaktionäre Renova und Victory nach dem Kapitalschnitt bei einer Wiederaufstockung des Kapitals mitmachen. Der russische Milliardär Viktor Vekselberg will die im nächsten Jahr fällige Kapitalerhöhung als "Underwriter" sogar zeichnen. Die Oerlikon-Gläubigerbanken sollen Zinsverzicht leisten und einen Teil ihrer Forderungen in Eigenkapital wandeln.

Der SMI-Index<.SSMI> schloss 1,1 Prozent im Minus bei 6400 Zählern. Der europäische Leitindex<.STOXX50> wies ein Minus von 1,6 Prozent auf. Der breite SPI<.SSHI> sank um 1,1 Prozent auf 5505 Punkte.

Die Banken präsentierten sich schwächer. Während UBS ein Prozent verloren, gaben Credit Suisse 2,1 Prozent nach. Die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär lagen 0,7 Prozent im Minus. Im Vergleich zur europäischen Branche hielten sich die Schweizer Banken noch recht gut. Der Branchenindex<.SX7P> verlor 2,3 Prozent. In London sackten die RBS-Aktien 7,7 Prozent ab. Sorgen bereitet den Banken-Aktionären weiterhin die Entwicklung in Dubai. Das traf neben Royal Bank of Scotland auch Barclays, HSBC und Standard Chartered, deren Aktien mehr verloren als die der Schweizer Banken.

Die Nestle-Aktien, die fester begonnen hatten, tendierten zwei Prozent schwächer. Nach wie vor ist unklar, ob der Schweizer Multi am Ende nicht doch noch auf irgendeine Weise in das Bieterrennen um den britischen Süsswarenhersteller Cadbury einsteigen könnte.

Gegen Schluss in die Verlustzone bewegten sich auch die Titel von Novartis. Da half es nicht mehr, dass sich ein Expertengremium der US-Gesundheitsbehörde FDA für die Zulassung von Everolimus, ein Medikament zur Unterdrückung von Abstossungsreaktionen nach Transplantationen, ausgesprochen hat. Der "Bon" Roche verlor 0,4 Prozent. Actelion büsste 1,6 Prozent ein, nachdem Roche die Zusammenarbeit bei dem Actelion-Medikamentenkandidaten ACT-128800 aufgekündigt hat. Das Medikament passt bei Roche nach der Voll-Übernahme von Genentech nicht mehr ins Portfolio, hiess es.

Ems-Chemie spürt, auch dank der Auto-Abwrackprämie, erste Zeichen einer Erholung: Nach einer deutlichen Erholung bei Umsatz und Betriebsergebnis im dritten Quartal erwartet das Unternehmen nun für das ganze Jahr einen nur leicht unter dem Vorjahresniveau liegendes Betriebsergebnis. Bislang war mit einem deutlich schwächeren Ergebnis als im Vorjahr gerechnet worden. Die Aktien reagierten mit einem Kurssprung von zunächst vier Prozent und tendierte gegen Schluss immer noch 3,6 Prozent fester.

Bei durchschnittlichen Umsätzen fünf Prozent schwächer waren die Sulzer-Titel. Oerlikon-Grossaktionär Vekselberg ist auch an Sulzer beteiligt.

(Reporter: Albert Schmieder; redigiert von Oliver Hirt)

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