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GESAMT-ROUNDUP: Düstere Prognose für Griechenland - Deutsche Topnote bestätigt

Veröffentlicht am 08.08.2012, 18:26
Aktualisiert 08.08.2012, 18:28
ATHEN/ROM/LONDON (dpa-AFX) - Das pleitebedrohte Griechenland muss einen neuen Tiefschlag wegstecken, Euro-Retter Deutschland bekommt dagegen Rückendeckung. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) droht Athen mit einer weiteren Abstufung der ohnehin schon extrem niedrigen Kreditwürdigkeit. Deutschland wurde dagegen am Mittwoch vom Konkurrenten Fitch seine Topbonität bestätigt - Ausblick stabil. In Italien regt sich indes Kritik am harten Sparkurs der Regierung, große Gewerkschaften planen für Ende September einen Generalstreik. Auch für Spanien gab es neue Hiobsbotschaften.

Die Bonitätswächter von S&P senkten den Ausblick für Griechenland auf 'negativ', die aktuelle Einstufung bleibt bei 'CCC'. Bereits mit dieser Bewertung gelten Anleihen als hochspekulativ. Die aktuelle Note liegt nur vier Stufen über einem Kreditausfall ('D'). Auch bei den beiden anderen großen Ratingagenturen steht das Land schlecht da: Bei Fitch hat Griechenland ebenfalls die Note 'CCC', bei Moody's sogar nur noch 'C'.

DEUTSCHLANDS RATING-AUSBLICK BLEIBT STABIL

Ganz anders Deutschland: Die Bonität werde weiterhin mit 'AAA' bewertet, teilte Fitch in London mit. Es drohe auch keine Herabstufung. Fitch folgt damit der Ratingagentur S&P, die in der vergangenen Woche die gleiche Bewertung abgegeben hatte. Die dritte große Agentur Moody's hatte hingegen zuvor den Ausblick für die Bestnote auf 'negativ' gesenkt.

Die Fitch-Analysten verweisen auf die robuste wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands in den vergangenen zwei Jahren. Trotz der fragilen Weltwirtschaft und der Verschärfung der Eurokrise sei das Wachstum stark geblieben. Deutschland sei zudem die einzige große Volkswirtschaft der Welt, in der die Arbeitslosigkeit im ersten Halbjahr 2012 niedriger als 2007 gelegen habe. Dies sei auch eine Folge der strukturellen Reformen in Deutschland. Zudem habe sich auch der deutsche Finanzsektor stabilisiert.

FITCH SIEHT GEFAHREN DURCH EURO-SCHULDENKRISE

Die Krise in der Eurozone berge aber auch Gefahren für Deutschland, schreibt Fitch. Eine tiefe Rezession bei den großen Handelspartnern in der Eurozone könnte demnach auch Deutschlands Wirtschaft auf Schrumpfkurs zwingen.

Für Griechenland geht S&P davon aus, dass über die bisher vorgesehenen Mittel hinaus Hilfe aus dem Programm von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) gebraucht wird - für 2012 sieben Milliarden Euro. Dafür seien die Verzögerungen bei den Sparprogrammen verantwortlich. Hinzu komme ein sich weiter verschlechternder wirtschaftlicher Ausblick, teilte die Ratingagentur am Dienstagabend in London mit.

ATHEN MUSS SPARPROGRAMM AUF DIE BEINE STELLEN

S&P erwartet in den Jahren 2012 bis 2013 ein Schrumpfen des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Griechenland um 10 bis 11 Prozent. Das wäre mehr als doppelt so viel, wie IWF und EU derzeit unterstellten. Der negative Ausblick reflektiere eine mögliche Herabstufung, falls es Griechenland nicht gelingen sollte, die nächste Auszahlung aus dem EU/IWF-Programm zu sichern.

In Athen wird derzeit intensiv nach Wegen gesucht, das neue Sparprogramm unter Dach und Fach zu bringen. Auf die Eckpunkte hatte sich die griechische Regierung zuletzt mit ihren internationalen Kreditgebern geeinigt. Der Plan sieht vor, dass 2013 und 2014 gut 11,5 Milliarden Euro eingespart werden. Unter anderem sollen abermals Renten drastisch gekürzt werden. Das Sparprogramm ist Voraussetzung für weitere Finanzspritzen für Athen. Anfang September will die Troika aus Experten von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF wieder ins Land kommen und prüfen, ob Athen seine Sparbemühungen tatsächlich umsetzt.

NEUER RÜCKSCHLAG FÜR SPANIEN - INDUSTRIEPRODUKTION BRICHT EIN

Auch Italien setzt den Rotstift bei den öffentlichen Ausgaben des hoch verschuldeten Landes an - trotz des anhaltenden Widerstands von Bürgermeistern, Regionalpolitikern und Gewerkschaften. Eine Mehrheit im Parlament sei allerdings unzufrieden mit dem Sparpaket, meinte am Mittwoch die liberale 'La Stampa'. Große Gewerkschaften planen am 28. September einen Generalstreik. Mit einer Vertrauensabstimmung hatte die Regierung von Mario Monti am Dienstag Kürzungen von etwa 26 Milliarden Euro bis 2014 im Parlament zum Gesetz machen lassen.

Das schwer angeschlagene Euroland Spanien muss einen neuen Rückschlag verkraften. Im Juni ist die Industrieproduktion ein Stück weit stärker eingebrochen als befürchtet. Die spanische Industrieproduktion ist seit Februar 2011 nicht mehr gewachsen./jsl/tt/sba/DP/hbr

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