HANNOVER (dpa-AFX) - Die deutschen Elektrounternehmen sehen beim Zukunftsthema Industrie 4.0 Europa als Schlusslicht. Sie sorgen sich darum, dass speziell Deutschland bei neuen Innovationen in diesem Bereich angesichts der US-Dominanz bald keine Rolle mehr spielen könnte. Das geht aus einer Umfrage unter den Mitgliedern des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) hervor, die der neue VDE-Chef Ansgar Hinz am Montag auf der Hannover Messe vorstellte. Die Hälfte der befragten Unternehmen sieht demnach die Gefahr, dass die deutsche Industrie zu lange an klassischen Technologien und Methoden festgehalten habe.
"Eine breite Mehrheit ist davon überzeugt, dass das Internet der Dinge die Wettbewerbsfähigkeit des Standort Deutschlands maßgeblich mitbestimmen wird", sagte Hinz. "Das kann auch ein kritischer Standort sein, wenn wir uns bei dem Thema nicht ganz vorne positionieren". Dafür müsse der flächendeckende Ausbau der Breitband- und Mobilfunk-Infrastruktur etwa für den Kommunikationsstandard 5G deutlich vorangetrieben werden. Diese IT-Infrastruktur müsse europaweit vorangebracht werden, sagte VDE-Vizepräsident Gunther Kegel. "Wenn die europäischen Nachbarn nicht mitziehen, werden unsere digitalen Geräte unverkäuflich". Rund 1300 deutsche Elektrounternehmen sind Mitglied beim VDE. Zum Verband gehören außerdem Hochschulen sowie weitere technisch-wissenschaftliche Verbände.