LONDON (dpa-AFX) - Der Konsumgüterhersteller Unilever (AS:ULVR) hat den geplanten Verkauf seines Eiscreme-Geschäfts an Finanzinvestoren laut einem Pressebericht auf Eis gelegt. Stattdessen werde nun ein Börsengang der Sparte ins Auge gefasst, berichtete die "Financial Times" am Mittwochabend unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die Größe der Sparte sowie die komplexen Lieferketten hätten Finanzinvestoren zurückhaltend gestimmt. Experten hatten den Wert des Geschäfts demnach auf 10 bis 15 Milliarden Euro geschätzt.
Der Konzern hatte die Trennung von der Sparte im März angekündigt. Die Ausgliederung - also die Voraussetzung für einen Verkauf oder Börsengang - laufe nach Plan und solle bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, hatte Unilever-Chef Hein Schumacher im Oktober gesagt. Das Speiseeis-Geschäft machte 2023 früheren Angaben zufolge einen Umsatz von 7,9 Milliarden Euro mit Marken wie Magnum und Ben & Jerry's. Konzernweit betrug der Umsatz im vergangenen Jahr 59,6 Milliarden Euro.
Der Verkauf ist Teil eines Umbauplans von Schumacher. Der seit Juli 2023 amtierende Unilever-Lenker will auch die Profitabilität steigern, unter anderem durch den Abbau von 7.500 Stellen weltweit.