FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Scheitern der Verfassungsreform in Italien erwartet Dirk Gojny von der National-Bank am Montag ein Eingreifen der Europäischen Zentralbank an den Finanzmärkten. "Im EZB-Tower dürfte man sich nach dem Abstimmungsergebnis und dem angekündigten Rücktritt von Mateo Renzi wieder einmal im Krisen-Modus befinden", schrieb der Experte am Morgen. "Vermutlich wird es von dort den Auftrag geben, italienische Staatsanleihen einzukaufen, auch mehr als üblich. Damit dürfte es einmal mehr die Aufgabe der EZB werden, für die Stabilisierung des Euroraums zu sorgen, obwohl das ein politischer Auftrag und keiner für eine Notenbank ist."
Die Kapitalmärkte nähmen das Ergebnis der Volksabstimmung derzeit allerdings noch recht gefasst auf, stellte Gojny fest. Der Euro verliere nur wenig an Wert gegenüber dem US-Dollar. Die als sicherer Hafen geltenden Bundesanleihen und US-Staatsanleihen dürften nichtsdestotrotz zu Wochenbeginn gesucht sein.