NEW YORK (dpa-AFX) - Die größten Banken der USA müssen ihre Kapitalreserven Insidern zufolge nicht so stark aufpolstern wie zunächst geplant. Die Mindestanforderungen dürften nur um 9 Prozent steigen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht zum Dienstag und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Die Aufsichtsbehörden hätten ihren Entwurf neuer Regeln entsprechend angepasst. Ursprünglich wollten die US-Notenbank Fed, die staatliche Einlagenversicherung und die Währungsaufsicht die Kapitalanforderungen für die acht systemrelevanten US-Banken um 19 Prozent anheben.
Ein Vertreter der Fed lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht auf Nachfrage von Bloomberg ab. Bankenaufseher Michael Barr will die geplanten Änderungen an diesem Dienstag bekannt geben. Bis zur endgültigen Fassung dürfte es aber noch dauern. Die endgültige Verabschiedung könnte erst weit im nächsten Jahr erfolgen, hatte Notenbank-Präsident Jerome Powell gesagt.
Betroffen von den neuen Regelungen sind neben der größten US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) Chase auch die Bank of America (NYSE:BAC), Citigroup, Goldman Sachs (NYSE:GS), Bank of New York Mellon (NYSE:BK), Morgan Stanley (NYSE:MS), Wells Fargo (NYSE:WFC) und State Street (NYSE:STT). Wegen ihrer Systemrelevanz müssen diese Institute mehr Kapital vorhalten als kleinere Banken, um gegen unerwartete Verluste und wirtschaftliche Schocks gewappnet zu sein.
Die Änderungen sind eine Folge der Basel-III-Regeln für Banken, mit der Aufsichtsbehörden aus aller Welt auf die Finanzkrise 2008 reagiert hatten.