Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

OTS: Mercer Deutschland / Pensionsverpflichtungen der DAX-Unternehmen sinken ...

Veröffentlicht am 19.03.2014, 14:02

Pensionsverpflichtungen der DAX-Unternehmen sinken erstmals seit 2008

Frankfurt (ots) -

- Die Pensionsverpflichtungen der DAX-Unternehmen liegen 2013 bei

300 Mrd. Euro

- Das Pensionsvermögen entwickelt sich positiv und erwirtschaftet

eine Rendite von etwa 5 Prozent

- Der Dotierungsgrad steigt um etwa 4 Prozentpunkte auf rund 66

Prozent und gleicht das Absinken aus dem Vorjahr vollständig aus

- Der Übergang auf den neuen IAS 19 belastet das Jahresergebnis

2013 mit etwa 2 Mrd. Euro

Die Lage bei den Pensionsverpflichtungen der DAX-Unternehmen hat

sich im Jahr 2013 entspannt. Die Höhe der Verpflichtungen erreicht

einen Betrag von 300 Mrd. Euro und ist damit gegenüber dem Vorjahr um

10 Mrd. Euro gesunken - das erste Mal seit 2008. Gleichzeitig haben

sich die Pensionsvermögen positiv entwickelt. Mit einer Rendite von

etwa 5 Prozent erreichten sie das Rekordhoch von 197 Mrd. Euro. Damit

sind die Pensionsverpflichtungen nun zu 66 Prozent bedeckt.

Dies sind die Ergebnisse einer Analyse des internationalen

Beratungsunternehmens Mercer, für die die bereits erschienenen

Geschäftsberichte von 22 DAX-Unternehmen, die fast 90 Prozent der

Pensionsverpflichtungen und Pensionsvermögen im DAX repräsentieren,

herangezogen wurden.

'Offenbar konnte eine Reihe von DAX-Unternehmen den Rechnungszins

für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen im Jahr 2013 wieder

anheben, was zu einer Verringerung des Verpflichtungsumfangs führt',

so der Kommentar von Thomas Hagemann, Chefaktuar von Mercer

Deutschland, zu den Ergebnissen.

'Darüber hinaus hat die gute Aktienmarktentwicklung 2013 für eine

positive Entwicklung der Pensionsvermögen gesorgt. Damit konnte trotz

der geringen Renditen von etwa 1,4 Prozent im Rentenmarkt eine

Rendite von insgesamt etwa 5 Prozent erwirtschaftet werden', ergänzt

Dr. Carl-Heinrich Kehr, Principal im Bereich Investments von Mercer

in Deutschland.

Verpflichtungsumfang der DAX-Unternehmen sinkt erstmals seit 2008

Seit 2008 waren die Unternehmen gezwungen, fast in jedem Jahr den

Rechnungszins für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen an das

gesunkene Zinsniveau anzupassen, zuletzt im Jahr 2012 um fast einen

ganzen Prozentpunkt. In der Folge sind die Pensionsverpflichtungen

deutlich angestiegen. Wie sich nach Veröffentlichung der

Geschäftsberichte herausstellte, wurde dieser Trend - anders als noch

zu Jahresanfang vermutet - nun erstmals durchbrochen.

Zwar haben viele DAX-Unternehmen den Vorjahreszins beibehalten

oder nur geringfügig geändert. Einige Unternehmen, die im Vorjahr

ihren Rechnungszins auf bis zu 3,0 Prozent gesenkt hatten, konnten

aber den Rechnungszins nun erstmals wieder anheben, was zu

sogenannten versicherungsmathematischen Gewinnen führt. Der

Verpflichtungsumfang sank damit auf 300 Mrd. Euro.

Rendite der Pensionsvermögen entwickelt sich weiter positiv

Durch die solide Rendite von 5 Prozent stiegen die

Pensionsvermögen auf das Rekordhoch von 197 Mrd. Euro. 'Grund hierfür

ist vor allem die mit etwa 20 Prozent erneut hervorragende

Aktienrendite im Jahr 2013, mit der die gegenüber Rentenpapieren

höheren Risiken belohnt wurden', so Carl-Heinrich Kehr.

Die Unternehmen haben das Pensionsvermögen derzeit zu etwa einem

Viertel in Aktien investiert. Der zu beobachtende Anstieg der

Aktienquote um etwa 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist jedoch eher

durch die hohe Rendite im letzten Jahr als durch aktive

Umschich-tungen zu erklären.

Mit etwa 60 Prozent ist der Großteil des Pensionsvermögens nach

wie vor in Rentenpapiere investiert, wobei Anleihen europäischer

Staaten und Unternehmen eine moderat positive Rendite von etwa 2

Prozent erzielten. Einige der DAX-Unternehmen sind jedoch auch in

Schwellenländeranleihen investiert, die eine negative Rendite für das

Jahr 2013 aufwiesen. Die Investments in sonstige Asset-Klassen nahmen

zwar - wohl auch wegen der sehr guten Aktienperformance - im Anteil

geringfügig ab, spielten mit im Durchschnitt ca. 15 Prozent aber

weiterhin eine gewichtige Rolle in den Anlagestrategien der

DAX-Unternehmen.

Insgesamt hat sich für die DAX-Unternehmen offenbar auch im Jahr

2013 wieder eine Strategie der Diversifikation bewährt, in der

gezielt in verschiedene risikobehaftete Anlageklassen investiert

wurde.

Pensionsverpflichtungen wieder zu zwei Dritteln bedeckt

Durch die positive Entwicklung sowohl des Verpflichtungsumfangs

als auch des Pensionsvermögens ist der Dotierungsgrad gegenüber dem

Vorjahr um 4 Prozentpunkte deutlich gestiegen. Er hat nun mit 66

Prozent wieder das Niveau erreicht, dass er vor 2012 über mehrere

Jahre stabil gehalten hat.

'Das zeigt den großen Vorteil des deutschen Systems, das eine

gesetzliche Insolvenzsicherung kennt und daher von den Unternehmen

keine Mindestdotierungen fordern muss. Kein Unternehmen war im

Vorjahr gezwungen, den gesunkenen Dotierungsgrad durch Nachschüsse

auszugleichen. Die Unternehmen konnten vielmehr eine Entspannung

abwarten, die in diesem Jahr bereits eingetreten ist', erläutert

Thomas Hagemann.

'Und die DAX-Unternehmen zeigen mit dem hohen Ausfinanzierungsgrad

von etwa zwei Dritteln, dass sie mit den

Altersversorgungsverpflichtungen gegenüber ihren Mitarbeitern

verantwortungsbewusst umgehen. Die Dotierungen sind höher, als es den

neu hinzukommenden Verpflichtungen entspricht, so dass die

Unternehmen insgesamt offenbar noch eine Ausweitung des

Ausfinanzierungsgrades anstreben', resümiert Carl-Heinrich Kehr.

Unterschiedliches Bild im Ausland

In den USA und UK ist die Entwicklung unterschiedlich. Die USA

freuen sich ebenfalls über eine sehr positive Entwicklung. Auch hier

hat sich der Aktienmarkt günstig entwickelt, außerdem ist der

Rechnungszins angestiegen. Die Deckungslücke der S&P-1500-Unternehmen

ist vom Vorjahresrekordhoch von 557 Mrd. US-Dollar auf 103 Mrd.

US-Dollar deutlich gesunken, so dass auch hier wieder beinahe das

Niveau von 2011 erreicht werden konnte.

In UK war die Entwicklung dagegen weniger positiv. Der

Deckungsgrad ist hier trotz großer Arbeitgeberbeitragszahlungen und

guter Entwicklung der Aktienmärkte von 88 Prozent im Jahr 2012 auf 85

Prozent im Jahr 2013 gesunken. Ursache hierfür ist im Wesentlichen

die Inflationserwartung, die sich 2013 wesentlich erhöht hat, ohne

dass sich der Rechnungszins ebenfalls entscheidend verändert hätte.

Neuer IAS 19 belastet das Unternehmensergebnis der DAX-Unternehmen

um etwa 2 Mrd. Euro pro Jahr

Bis auf zwei Unternehmen mit einem Bilanzstichtag zum 30.09.2013,

die noch von der Möglichkeit Gebrauch machen, den neuen IAS 19 erst

im Folgejahr anzuwenden, haben alle Unternehmen nun die Neufassung

des Standards IAS 19 mit den Änderungen in der Bilanzierung von

Pensionsverpflichtungen umgesetzt.

Auswirkungen auf den Jahresgewinn hat dies deshalb, weil die

Unternehmen nicht mehr den erwarteten Ertrag aus dem Pensionsvermögen

in ihrer Gewinn- und Verlustrechnung ausweisen dürfen, sondern nur

noch einen Zinsertrag auf Basis des Rechnungszinssatzes, der auch für

die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen verwendet wird. 'Genaue

Zahlen liegen nicht vor, aber anhand der im Vorjahr und im aktuellen

Jahr angegebenen Zahlen schätzen wir, dass den DAX-Unternehmen ein

Ertrag von etwa 2 Mrd. Euro jährlich fehlt', so Thomas Hagemann.

Mit dem Übergang auf den neuen Standard mussten gleichzeitig alle

bisher noch nicht in der Bilanz erfassten Verpflichtungen ausgewiesen

werden. Hiervon betroffen war aber im Wesentlichen nur ein kleinerer

Teil der DAX-Unternehmen, der noch die sog. Korridormethode angewandt

hatte. Nach diesem Verfahren durften in der Vergangenheit

versicherungsmathematische Verluste vorgetragen werden. Diese

DAX-Unternehmen mussten nun einen Betrag von 23 Mrd. Euro

erfolgsneutral gegen das Eigenkapital buchen und weisen damit den

gesamten Verpflichtungsumfang in ihrer Bilanz aus. Insgesamt stehen

dem aber neue versicherungsmathematische Gewinne von etwa 14 Mrd.

Euro aus der positiven Entwicklung von Verpflichtungen und Vermögen

im Jahr 2013 gegenüber, was den Effekt auf das Eigenkapital deutlich

abmildert.

Anmerkung für Redakteure:

Die vorliegende Analyse der Entwicklung von

Pensionsverpflichtungen und Pensionsvermögen der DAX30-Konzerne im

Jahr 2013 wurde auf Basis der bis 19.03.2014 veröffentlichten

Geschäftsberichte der DAX-Unternehmen erstellt. Insgesamt wurden die

22 folgenden Unternehmen einbezogen, die fast 90 Prozent der

Pensionsverpflichtungen der DAX30-Unternehmen repräsentieren: Adidas,

Allianz, BASF, Bayer, Beiersdorf, BMW, Daimler, Deutsche Börse,

Deutsche Lufthansa, Deutsche Post, Deutsche Telekom, E.on,

HeidelbergCement, Henkel, Infineon Technologies, K+S, Linde, Merck,

RWE, Siemens, Thyssen-Krupp, Volkswagen.

Über Mercer (www.mercer.com)

Mercer zählt mit über 20.000 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern

zu den führenden globalen Anbietern von Dienstleistungen in den

Bereichen Talent, Health, Retirement und Investments. Die Berater von

Mercer unterstützen Unternehmen bei der Gestaltung und dem Management

von betrieblichen Nebenleistungen, insbesondere im Bereich

betriebliche Altersversorgung und Gesundheitsleistungen sowie bei der

Optimierung des Human Capital Managements. Das Unternehmen ist

überdies einer der führenden Anbieter von Verwaltungs- und

Outsourcing-Lösungen für betriebliche Nebenleistungen. Die

Mercer-Dienstleistungen im Bereich Investments beinhalten das

Investment Consulting sowie Multi-Manager Investment-Produkte. Das

Unternehmen ist Teil der Marsh & McLennan Companies, Inc.

(www.mmc.com). Die Aktie der Muttergesellschaft ist mit dem

Ticker-Symbol MMC an den Börsen New York, Chicago, Pacific und London

notiert.

Mercer Deutschland (www.mercer.de)

In Deutschland ist Mercer mit über 600 Mitarbeitern unter anderem

an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig,

München und Stuttgart vertreten. Die Schwerpunkte der

Geschäftstätigkeit liegen in der Beratung von Unternehmen rund um

betriebliche Altersversorgung,Vergütung, Human Capital Strategie, M&A

und Investments sowie Pensions Administration.

OTS: Mercer Deutschland

newsroom: http://www.presseportal.de/pm/53129

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_53129.rss2

Pressekontakt:

Steffen Zwink

E-Mail: steffen.zwink@mercer.com

Tel.: +49 (0) 69 689778 665

Corinna Rygalski

E-Mail: corinna.rygalski@mercer.com

Tel.: +49 (0) 69 689778 663

Mercer Deutschland GmbH

Lyoner Straße 36

60528 Frankfurt am Main

www.mercer.de

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.