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Veröffentlicht am 10.11.2011, 21:01
Aktualisiert 10.11.2011, 21:04
Börsen-Zeitung: Dann bitte ohne uns, Kommentar zur Euro-Schuldenkrise

von Bernd Wittkowski

Frankfurt (ots) - Erstens sollte man nicht jedem Gerücht Glauben

schenken (jedem Dementi freilich auch nicht). Und zweitens hat

Präsident Jens Weidmann nach ganz offiziellen Angaben am

Donnerstagmittag in der Bundesbank Hühnerbrust und Karotten

verspeist, statt an dem kolportierten Krisentreffen teilzunehmen, das

angeblich zur selben Stunde bei der Europäischen Zentralbank (EZB)

stattfinden sollte - um den ultimativen Tabubruch zu beschließen und

zu verkünden: unbegrenzte Käufe italienischer (und ein paar anderer)

Staatsanleihen.

Man kann den Eindruck gewinnen, dass es dieses Beschlusses und

seiner Verkündung gar nicht mehr bedürfe, so wuchtig, wie die 'Hüter

des Euro' schon jetzt auf der Käuferseite des Marktes unterwegs sind.

In diesen Tagen dürfte das Gesamtvolumen ihrer Käufe von Anleihen der

fünf im Blickpunkt stehenden Schuldnerstaaten die Marke von 200 Mrd.

Euro übersteigen. So schafft man Fakten.

Offenbar hat der Entscheidungskampf begonnen: zwischen Währungs-

und Stabilitätswächtern, die - bei allem der Krise geschuldeten

Pragmatismus und bei aller schon nachgewiesenen

Kompromissbereitschaft - ihren Auftrag noch ernst nehmen, und jenen,

denen die Feuerkraft keiner Bazooka groß genug sein kann, um im

Zweifelsfall auch um den Preis von Hyperinflation und deren Folgen zu

retten, was vielleicht gar nicht mehr zu retten ist. Es hat den

Anschein, dass dabei das Lager der Prinzipienlosen, die die

Kapitulation der EZB vor vermeintlichen Marktzwängen und somit das

Hochfahren der Notenpresse fordern und erwarten, enormen Zulauf

erfährt: von den Finanzmärkten selbst sowieso, aber auch aus der

Politik und von bemerkenswert vielen Kommentatoren.

Derweil droht die Bundesbank, auch wenn sie sich noch der wohl

überwiegenden Unterstützung der deutschen Öffentlichkeit und Medien

erfreut, fast schon in die Isolation zu geraten. So skrupellos, wie

die Euro-Retter auch in der deutschen Politik sich über Wortlaut und

Geist völkerrechtlicher Verträge hinwegsetzen und - mitunter laut -

über bisher Undenkbares nachdenken, darf man sich ja nicht mal sicher

sein, dass sich die Bundesregierung, wenn es darauf ankäme, schützend

vor die Bundesbank stellen würde.

Überall werden mit erschreckender Leichtfertigkeit und teilweise

auch Ahnungslosigkeit die langfristigen Folgen der Anleihenkäufe

relativiert und Inflationsgefahren heruntergespielt. Es wird höchste

Zeit, dass Berlin den europäischen Partnern die unmissverständliche

Botschaft schickt: Wenn Ihr so eine Währungsunion wollt, dann ohne

uns.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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