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Veröffentlicht am 08.01.2013, 20:51
Aktualisiert 08.01.2013, 20:52
Börsen-Zeitung: Flickwerk statt Reform, Kommentar zu den

US-Staatsfinanzen von Peter De Thier

Frankfurt (ots) - Mit einem faulen Kompromiss konnten US-Präsident

Barack Obama und die republikanische Opposition zwar den Sturz von

der Fiskalklippe abfedern. Zeit, um sich auf dem Lorbeer auszuruhen,

bleibt aber kaum. Denn nun hat die nächste Hiobsbotschaft den Druck

auf die Politiker in Washington verstärkt, sich rasch zu einer

tragfähigen Lösung der Schuldenkrise durchzuringen. Das gesetzliche

Schuldenlimit von derzeit 16,4 Bill. Dollar wird nämlich nicht, wie

zunächst angenommen, im März erreicht sein, sondern einen Monat

früher. Bereits Mitte Februar hören jene Bilanztricks, mit denen

US-Finanzminister Timothy Geithner seit Silvester die Staatsfinanzen

manipuliert, auf zu wirken. Dann könnte das Budget der USA

eingefroren werden, der staatliche Verwaltungsapparat wäre so gut wie

lahmgelegt.

Natürlich ist anzunehmen, dass Regierung und Opposition in letzter

Sekunde wieder zähneknirschend ein Maßnahmenbündel vereinbaren

werden, mit dem Schlimmeres abgewendet werden kann. Unweigerlich

drängt sich aber der Verdacht auf, dass es sich wie immer um

Flickwerk handeln wird. So will Obama die Debatte um die

Schuldengrenze für längere Zeit aussetzen. Die Republikaner werden

aber bestenfalls bereit sein, das Limit geringfügig zu erhöhen, und

werden im Gegenzug tiefe Einschnitte bei gesetzlichen

Ausgabenprogrammen verlangen. Sicher ist nur eines: Bis zur Deadline

im Februar wird es auf keinen Fall gelingen, jene umfassende und

dringend notwendige Haushaltsreform zu verabschieden, die sich eignen

könnte, die Staatsfinanzen langfristig wieder ins Lot zu bringen.

Bemerkenswert ist, wie Politiker beider Parteien mittlerweile

einen kollektiven Verdrängungsmechanismus entwickelt haben, mit dem

sie das drohende Schuldendesaster immer wieder verharmlosen. Statt im

eigenen Hinterhof zu kehren, sprechen sie schon wieder von jenen

Risiken, die von der Euro-Krise ausgehen. Dabei steuert die

Verschuldungsquote der weltgrößten Volkswirtschaft ebenfalls längst

auf griechische Verhältnisse zu.

Die Augenwischerei kann nur so lange weitergehen, wie die Märkte

und vor allem die Notenbank mitspielen. Ohne das durch Staatsanleihen

aufgeblähte Portfolio der Fed hätte Geithner große Probleme, den

wachsenden Schuldenberg zu finanzieren, glaubt eine wachsende Zahl

von Ökonomen. Zwar will Notenbankchef Ben Bernanke die

Anleihenkaufprogramme vorläufig fortsetzen. Doch der Widerstand in

den eigenen Reihen wächst. Die Schuldenkrise kann die Fed ohnehin

nicht lösen.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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