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Veröffentlicht am 12.04.2013, 19:07
Aktualisiert 12.04.2013, 19:08
Börsen-Zeitung: Vom Hausse-Zug abgehängt, Börsenkommentar

'Marktplatz', von Christopher Kalbhenn.

Frankfurt (ots) - Von den neuerlichen Tiefausläufern aus der

Eurozone haben sich die weltweiten Aktienmärkte nicht gerade sehr

beeindruckt gezeigt. Weder die Zypern-Turbulenzen noch die

gescheiterte Regierungsbildung in Italien oder die vom

Verfassungsgericht als unzulässig verworfenen Teile des Sparpakets

Portugals haben den globalen Hausse-Zug aufhalten können. In den USA

haben die Indizes Dow uns S&P 500 in den zurückliegenden Tagen ein

Rekordhoch nach dem anderen aufgestellt und damit seit dem

Jahreswechsel um mehr als 10% zugelegt. Der Starperformer ist jedoch

der japanische Aktienmarkt. Um fast 30% ist der Nikkei, der in der

abgelaufenen Woche den höchsten Stand seit Juli 2008 erreicht hat,

seit dem Jahresbeginn gestiegen.

Ganz spurlos sind jüngsten Irritationen durch die Schuldenkrise

allerdings nicht an den Märkten vorbeigegangen. Denn die Aktienmärkte

der Eurozone sind vom globalen Hausse-Zug abgehängt worden. Das gilt

auch für den Dax. Der Star-Performer des zurückliegenden Jahres tritt

seit Mitte März auf der Stelle und hat im laufenden Turnus nur um

1,7% zugelegt, deutlich weniger als der MSCI World, der um rund 8,5%

gestiegen ist. Die wieder verstärkte Verunsicherung durch die

Schuldenkrise sowie die sich weiter eintrübenden konjunkturellen

Perspektiven des Euroraums drücken sich auch darin aus, dass die

Aktienmärkte europäischer Länder außerhalb des Euroraums wie

Großbritannien (8,3%) und Schweiz (knapp 14%) in diesem Jahr bislang

sehr gut abschneiden.

Der dritte Faktor, der die unterdurchschnittliche Entwicklung

Eurolands treibt, ist die Geldpolitik. Anders als die Europäische

Zentralbank geben die Währungshüter der USA und Japans mit ihrem

Lockerungskurs Vollgas und treiben damit die Notierungen an den

jeweiligen Aktienmärkten mit an. Wie sehr auch dieser Faktor die

relative Performance beeinflusst, zeigt die jüngste Umstellung der

regionalen Allokation durch HSBC. Die USA wurden in der gerade

abgelaufenen Woche auf 'Overweight' hochgestuft. Begründet wurde dies

damit, dass die USA weltweit die beste relative Ergebnisdynamik

aufwiesen und die Geldpolitik den Aktienmarkt in den kommenden zwölf

Monaten stützen werde. Japan Gewichtung wurde unter Hinweis auf die

angekündigten geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen auf 'Neutral'

verbessert. Dagegen wurde Europa auf 'Underweight' zurückgestuft.

Neben einer nicht mehr günstigen Bewertung wurde dies mit der

Erwartung begründet, dass die Unternehmensergebnisse in

Kontinentaleuropa und Großbritannien enttäuschen werden, sowie mit

der Tatsache, dass die Europäische Zentralbank von einem Quantitative

Easing absieht.

HSBC betont allerdings, eine Fortsetzung der weltweiten Rally nun

davon abhängt, dass die Unternehmensgewinne wieder auf den

Wachstumspfad zurückkehren, nachdem der Aufschwung an den

Aktienmärkten bislang von steigenden Kurs-Gewinn-Verhältnissen

getragen worden ist, d.h. die Märkte sich verteuert haben. In den

kommenden Monaten werden damit neben der Schuldenkrise vor allem die

Konjunktursignale und die Entwicklung der Unternehmensgewinne die

Aussichten der Aktienmärkte bestimmen. Kurzfristig werden Letztere im

Mittelpunkt stehen, da die Quartalsberichtssaison in der neuen Woche

in den USA Fahrt aufnehmen und in Europa starten wird. So legen in

den Vereinigten Staaten unter anderem Bank of America, Citigroup,

Coca-Cola, General Electric, Google, IBM, Intel, Microsoft und Philip

Morris Zahlen vor. Unter den Dax-Werten gibt am Freitag SAP den

Startschuss, im übrigen Europa legen unter anderem Nokia und Tesco

Zahlen vor. Nestlé sowie französische Unternehmen - darunter L'Oréal

und LVMH - veröffentlichen ihren Erlös vom ersten Quartal.

Bleiben größere Enttäuschungen durch die Quartalsberichtssaison

sowie stärkere Irritationen seitens der Schuldenkrise aus, werden die

Aktienmärkte ihre Aufwärtsbewegung fortsetzen, zumal nach wie vor ein

hoher Anlagebedarf bei gleichzeitigem Mangel an Alternativen besteht.

Letzteres hat sich gerade in Europa zuletzt wieder verschärft. Die

Rendite der zehnjährigen französischen Staatsanleihen hat in der

gerade abgelaufenen Woche ein Rekordtief erreicht, die zehnjährige

Bundesanleihe steht kurz vor einem neuen Renditetiefststand. Damit

sind die Chancen durchaus nicht schlecht, dass der Dax in absehbarer

Zeit seine Mitte März abgebrochene Aufwärtsbewegung wieder aufnimmt

und auch ohne Outperformance über seinen bei rund 8150 Zählern

liegenden Höchststand aus dem Jahr 2007 steigt.

(Börsen-Zeitung, 13.4.2013)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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