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ots.CorporateNews: KfW / KfW/ZEW-Gründungspanel: Nicht allen verleiht der Aufschwung Flügel

Veröffentlicht am 14.11.2011, 10:45
KfW/ZEW-Gründungspanel: Nicht allen verleiht der Aufschwung Flügel

Frankfurt (ots) -

- Gründungen starten kleiner als im Krisenjahr 2009

- Junge Unternehmen profitieren stärker als Gründungen vom guten

Finanzierungsumfeld

- Deutliche Mehrheit der jungen Unternehmen plant Umsatzexpansion

in den nächsten drei Jahren

Das starke Wirtschaftswachstum im Jahr 2010 und die gute

Arbeitsmarktsituation haben sich auf wirtschaftsaktive Gründungen und

junge Unternehmen unterschiedlich ausgewirkt: Im Jahr 2010 wurden

häufiger solche Gründungen realisiert, die es in der Krise aufgrund

mangelnder Erfolgsaussichten vermutlich nicht gegeben hätte. Diese

Gründungen waren weniger innovativ, weniger umsatzstark und schufen

weniger Beschäftigung als Gründungen im Jahr zuvor. Die vor oder

während der Finanz- und Wirtschaftskrise gegründeten Untenehmen

profitierten vom Aufschwung. Dies sind Hauptergebnisse des

KfW/ZEW-Gründungspanels, die Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW

Bankengruppe, zusammen mit Dr. Georg Licht, Leiter des

Forschungsbereichs Industrieökonomik am ZEW, und Michael Bretz,

Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, heute in Frankfurt

vorstellte.

Trotz der guten Wirtschaftslage wurden von Gründungen des Jahres

2010 rund 90.000 vollzeitäquivalente Arbeitsplätze (inkl. der

Gründerpersonen) weniger geschaffen als im Vorjahr. Insgesamt waren

es rund 460.000 Stellen. 'Etablierte Unternehmen bieten tendenziell

eine höhere Arbeitsplatzsicherheit sowie höhere Löhne. Daher waren

neu gegründete Unternehmen für Arbeitssuchende im vergangenen Jahr

weniger attraktiv. Für die Gründungen dürfte es daher schwerer

gewesen sein, qualifizierte Arbeitnehmer für ihr Unternehmen zu

finden', sagte Dr. Georg Licht.

Die kleinere Größe spiegelt sich auch in den Umsatzzahlen wider:

Die Gründungen erzielten im ersten Jahr ihres Bestehens im

Durchschnitt einen Umsatz von 144.000 EUR, während es im Jahr zuvor

noch 192.000 EUR gewesen waren. Sie waren zudem weniger innovativ:

Lediglich 12 % der Gründungen des Jahres 2010 begannen ihre

Geschäftstätigkeit mit der Einführung einer Marktneuheit, während es

im Krisenjahr 2009 noch 16 % waren. Vermutlich haben viele neu

gegründete Unternehmen aufgrund der günstigen makroökonomischen

Nachfragebedingungen erwartet, auch mit bewährten Produkten genügend

Kunden zu gewinnen.

Im Gegensatz zu den Gründungen profitierten Unternehmen im zweiten

bis vierten Geschäftsjahr vom Wirtschaftsaufschwung. Sie wiesen

höhere Umsätze auf als gleichaltrige Unternehmen ein Jahr zuvor

(durchschnittlicher Umsatz 2010: 355.000 EUR, 2009: 300.000 EUR) und

konnten ähnlich schnell Beschäftigung aufbauen wie gleichaltrige

Unternehmen ein Jahr zuvor (durchschnittliche Anzahl

vollzeitäquivalenter Stellen Ende 2010: 3,6 2009: 3,5). Allerdings

haben die Unternehmen im zweiten bis vierten Geschäftsjahr ihre

Innovationstätigkeit zurückgefahren und im Durchschnitt weniger für

Forschung und Entwicklung ausgegeben (2010: 33.000 EUR, 2009: 41.000

EUR)

Das Investitionsklima für junge Unternehmen hat sich im Jahr 2010

gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert. Mehr Unternehmen im zweiten

bis vierten Geschäftsjahr haben investiert (2010: 64 %; 2009: 54 %),

auch wenn sie ihr Investitionsvolumen im Vergleich zu den

gleichaltrigen Unternehmen im Vorjahr nicht ausgeweitet haben (Median

jeweils 10.000 EUR). 'Damit junge Unternehmen gut gerüstet in die

Zukunft aufbrechen können, sind Investitionen zum Aufbau eines

Kapitalstocks erforderlich', sagte Michael Bretz. 'Es ist daher eine

gute Nachricht, dass junge Unternehmen im Jahr 2010 ihre

Investitionsanstrengungen verstärkt und für positiven Schwung auf

ihren jeweiligen Märkten gesorgt haben.'

Erwartungsgemäß sind die Finanzierungsschwierigkeiten im

vergangenen Jahr dank des Konjunkturaufschwungs zurückgegangen.

Insbesondere die älteren Gründungskohorten hatten seltener Probleme

bei der Beschaffung externer Finanzmittel. So ist der Anteil von

Unternehmen im zweiten bis vierten Geschäftsjahr, die über

Finanzierungsschwierigkeiten berichteten, um 4 Prozentpunkte auf 12 %

gesunken. Gründungen hingegen klagten im vergangenen Jahr in nahezu

identischer Intensität wie im Krisenjahr 2009 über

Finanzierungsprobleme (2010: 23 %, 2009: 25 % der Gründungen).

'Neu gegründete Unternehmen haben keine Unternehmenshistorie und

keine Evidenz der Marktakzeptanz - das macht die Fremdfinanzierung

risikoreich und Kreditinstitute zurückhaltend. Dies gilt unabhängig

der konjunkturellen Lage', sagte Dr. Norbert Irsch. 'Daher ist ein

verlässliches Förderangebot für Gründungen sehr wichtig - in guten

und in weniger guten Zeiten -, damit neue Unternehmensprojekte und

Ideen passende Finanzierungen finden.'

In den kommenden drei Jahren planen 71 % der wirtschaftsaktiven

jungen Unternehmen eine Umsatzausweitung. Allerdings stammt diese

Einschätzung aus dem Befragungszeitraum des Frühsommers 2011. Vor dem

Hintergrund der unübersehbaren Anzeichen für ein Ende des Aufschwungs

dürfte sich dieses Bild eingetrübt haben, dennoch belegt es die

positiven mittelfristigen Zukunftserwartungen der jungen Unternehmen.

Das KfW/ZEW-Gründungspanel

Mit dem KfW/ZEW-Gründungspanel schaffen die KfW Bankengruppe, das

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim und der

Verband der Vereine Creditreform eine Datenbasis, die als erster

Längsschnittsdatensatz in Deutschland die Entwicklung junger

Unternehmen vom Zeitpunkt ihrer Gründung an über mehrere Jahre

verfolgt und ein breites Spektrum unternehmens- und

personenspezifischer Informationen bereitstellt. Grundlage der

jährlich rund 6.000 Unternehmen umfassenden Stichprobe sind so

genannte wirtschaftsaktive Gründungen (=Unternehmen, die entweder in

das Handelsregister eingetragen sind, die für die Gründung auf

Fremdkapital, Handelskredite oder Ähnliches zurückgegriffen haben

oder die auf sonstige Weise aktiv in den Wirtschaftsprozess

eingebunden sind). Die so erfassten Unternehmensgründungen sind

tendenziell größer als diejenigen, die im breiten Gründungsgeschehen

unter Berücksichtung von Gründungen im Nebenerwerb und Freiberuflern

verzeichnet werden.

Die Studie 'KfW/ZEW-Gründungspanel 2011' finden Sie im Internet

unter www.gruendungspanel.de

Originaltext: KfW

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193

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