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Veröffentlicht am 20.11.2012, 08:09
Prognos-Studie: Die Energiewende ist nur mit thermischen Kraftwerken

zu schaffen

Hamburg (ots) -

Prognos-Studie zeigt: Energiewende kann nur mit thermischen

(Kohle-) Kraftwerken gelingen.

- Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, fehlen bereits

bis 2020 etwa 9 % gesicherte Erzeugungsleistung.

- Thermische Kraftwerke werden im Jahr 2020 fast drei Viertel der

gesicherten Leistung (59 GW) abdecken müssen.

- Auch 2050 stellen thermische Kraftwerke mit 46 GW noch weit über

die Hälfte der gesicherten Leistung.

- Dabei ist der Weiterbetrieb moderner Bestandskraftwerke um 600

Millionen Euro pro Jahr günstiger als der Bau neuer Kraftwerke.

Im Zeitraum bis 2050 fallen die Stromerzeugungskosten bei

Nutzung der Bestandsanlagen so insgesamt um 24 Milliarden Euro

niedriger aus als im Neubauszenario.

Die Versorgungssicherheit des Standortes Deutschland ist unter den

aktuellen Energiemarktbedingungen erheblich gefährdet. Die

Energiewende kann nur gelingen, wenn ausreichend flexible thermische

(Kohle-)Kraftwerke am Netz bleiben, die die stark fluktuierende

Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien mit regelbaren

Kraftwerkskapazitäten absichern. So fehlen aufgrund des von der

Bundesregierung beschlossenen Atomausstiegs bereits im Jahr 2020

mindestens 8 GW gesicherte Erzeugungskapazität, um die

Stromversorgung in Deutschland im Moment der Höchstlast zu sichern.

Das entspricht etwa 9 % der prognostizierten Höchstlast. Bis 2025

erhöht sich dieser Wert auf 19 GW oder 22 % und bereits 2030 droht

eine Versorgungslücke von 27 GW oder 32 % der notwendigen Höchstlast

(inkl. 10 % Sicherheitsreserve). Das sind zentrale Ergebnisse der

aktuellen Studie 'Bedeutung der thermischen Kraftwerke für die

Energiewende', die von der Prognos AG im Auftrag des Vereins der

Kohlenimporteure (VDKi) durchgeführt und heute veröffentlicht wurde.

Notwendigen Kraftwerkskapazitäten droht Stilllegung

Die Situation könnte zusätzlich durch eine vorzeitige Stilllegung

von fossil befeuerten Bestandskraftwerken verschärft werden. Diese

lassen sich unter den aktuellen Marktbedingungen kaum noch

wirtschaftlich betreiben und werden daher möglicherweise von ihren

Betreibern noch vor dem Ablauf der technischen Lebensdauer vom Netz

genommen. 'Die Studie zeigt, dass der Standort Deutschland unter den

aktuellen Marktbedingungen mittel- bis langfristig auf eine

erhebliche Kapazitätslücke bei der Stromversorgung zusteuert', so Dr.

Wolfgang Cieslik, Vorstandsvorsitzender des VDKi. 'Vor diesem

Hintergrund werden Bestandskraftwerke bzw. Maßnahmen zur Verlängerung

der Lebensdauer dieser Kraftwerke für die Versorgungssicherheit immer

wichtiger. Hier ist die Politik gefordert. Wir benötigen ein

Strommarktdesign, das Investitionen in Bestandskraftwerke attraktiv

macht und deren Weiterbetrieb wirtschaftlich ermöglicht.'

Steinkohlekraftwerke können eine geringe Mindestlast und hohe

Laständerungsgeschwindigkeiten bereitstellen. Deshalb bieten sie die

notwendige Flexibilität, um Lastspitzen abzufedern und

Leistungsreserven sowie Blind- und Regelleistung bereitstellen zu

können. Allerdings sind durch die vorrangige Einspeisung von Strom

aus erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren die für die

Betreiber notwendigen Preise in den Peakstunden (8 bis 20 Uhr,

wochentags) stark gesunken. Besonders ältere Steinkohlekraftwerke

ohne Kraft-Wärme-Kopplung sind stark von einer vorgezogenen

Stilllegung bedroht. Wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit und der

niedrigen Börsen-Strompreise werden derzeit auch keine

Investitionsentscheidungen für zusätzliche Kraftwerkskapazitäten

getroffen. Sie kämen wegen langer Genehmigungsverfahren von fünf bis

zehn Jahren voraussichtlich auch zu spät, um die drohenden

Kapazitätslücken zu schließen. Zudem erhöhen Restriktionen im

Übertragungsnetz die Gefahr von regionalen Engpässen.

Nutzung bestehender Kraftwerke entlastet Stromkunden gegenüber

Neubau um 600 Millionen Euro jährlich

Volkswirtschaftlich am günstigsten kann die drohende

Kapazitätslücke durch die Nutzung von bestehenden thermischen

Kraftwerken geschlossen werden. Hierunter nehmen die

Steinkohlekraftwerke mit 30 % die wichtigste Rolle ein. Gegenüber dem

Neubau von Kraftwerken führt der Weiterbetrieb von

Bestandskraftwerken zu ökonomischen Vorteilen von etwa 600 Millionen

Euro pro Jahr. Bis 2020 würden die Kosten der Stromerzeugung so um

mehr als 4 Milliarden Euro niedriger ausfallen, bis 2050 sogar um

insgesamt 24 Milliarden Euro. Dies eröffnet Handlungsspielräume zur

finanziellen Entlastung der Stromkunden. 'Thermische Kraftwerke

werden auch langfristig für die Versorgungssicherheit in Deutschland

eine wichtige Rolle spielen', so Jens Hobohm, Marktfeldleiter

Energiewirtschaft und verantwortlicher Studienautor der Prognos AG.

'Neben der Inbetriebnahme der im Bau befindlichen Kraftwerke sind

daher vor allem der Weiterbetrieb und die Modernisierung von

bestehenden Kraftwerken notwendig.' Diese Situation wird dadurch

verschärft, dass Ausbau und Anschluss der Offshore-Windparks stocken.

Zudem fehlen bisher sowohl die notwendigen Übertragungsnetze als auch

wirtschaftliche Speichertechnologien. 'Auch Stromimporte aus dem

Ausland können diese Lücke nur zum Teil füllen, da die Spitzenlast in

Mitteleuropa meist gleichzeitig auftritt und unsere Nachbarländer

selbst keine großen Leistungsreserven besitzen', so Hobohm. Nach den

von Prognos berechneten Szenarien sind zur Leistungsabsicherung unter

Berücksichtigung der erneuerbaren Energien, des Lastmanagements, des

internationalen Netzausbaus sowie des Ausbaus von inländischen

Speichern mindestens 59 GW (2020), 52 GW (2030) bzw. 46 GW (2050) an

regelbarer gesicherter Kraftwerksleistung nötig. Diese wird auch

langfristig im Wesentlichen durch konventionelle thermische

Kraftwerke gewährleistet. Im Jahr 2050 werden sie in

Spitzenlastzeiten immer noch über die Hälfte der gesicherten Leistung

bereitstellen.

VDKi fordert Knappheitspreise oder alternativ einen für Altanlagen

diskriminierungsfreien und marktbasierten Kapazitätsmechanismus

Die Studienergebnisse unterstreichen den politischen

Handlungsdruck in diesem Bereich: Nur wenn jetzt die

Rahmenbedingungen zur Aufrechterhaltung der Versorgung durch

thermische Steinkohlekraftwerke geschaffen werden, kann die mittel-

und langfristige Versorgungssicherheit am Standort Deutschland

sichergestellt werden. Eine volkswirtschaftlich sinnvolle Lösung, um

den entstehenden Kapazitätsengpässen entgegenzuwirken, kann bei einer

Beibehaltung des heutigen Energy-Only-Marktdesigns kurzfristig nur

durch die Einführung einer diskriminierungsfreien und marktbasierten

strategischen Reserve erfolgen. Die Finanzierung der notwendigen

Retrofits bei Bestandskraftwerken kann mittelfristig durch das

Zulassen von Knappheitspreisen erfolgen - oder alternativ durch einen

marktbasierten Kapazitätsmechanismus, der für Altanlagen

diskriminierungsfrei ist. 'Schließlich besitzen die meisten

Steinkohlebestandsanlagen die notwendige Flexibilität, um die

dringend erforderlichen Leistungsreserven für fluktuierende

regenerative Stromeinspeisung sicher, umweltschonend und

wirtschaftlich liefern zu können. Zudem erbringen sie notwendige

Systemdienstleistungen wie Blindleistungsbereitstellung und

Regelleistung zur Sicherung der Stabilität im Stromsystem. Das sind

wichtige Grundlagen für das Gelingen der Energiewende', so Ciesliks

Fazit.

Zur vorliegenden Untersuchung

In der Studie 'Bedeutung thermischer Kraftwerke für die

Energiewende' ist die Prognos AG der Frage nachgegangen, welche Rolle

thermische Kraftwerke für die Versorgungssicherheit der

Stromerzeugung in Deutschland vor dem Hintergrund der Energiewende

spielen können. Da der Brennstoff (Erdgas, Braun- und Steinkohle

sowie Biomasse) speicherbar ist, haben thermische Kraftwerke den

Vorteil, dass sie im Durchschnitt zu etwa 90 Prozent der Zeit

verfügbar sind und damit auch langfristig den größten Beitrag zur

gesicherten Leistung erbringen. Die Studie legt die Ziele der

Bundesregierung im Hinblick auf das Ausbautempo der erneuerbaren

Energien zu Grunde. Weitere Informationen zur Studie unter

www.prognos.de.

Über den Verein der Kohlenimporteure e. V. (VDKi) Der Verein der

Kohlenimporteure e. V. (VDKi) ist die Interessenvertretung des

Importsteinkohlemarktes in Deutschland. Die deutschen und

europäischen Mitglieder stammen aus den Bereichen Kraftwirtschaft,

Industrie, Handel und Logistik. Der Verein hat aktuell 77 Mitglieder,

die in ihren Anlagen etwa 73 % des deutschen Steinkohlebedarfs von

rund 58 Millionen t verbrauchen. Die Importkohle deckt den

Kohlebedarf Deutschlands zu über 80 % ab. Damit vertritt der VDKi den

ganz überwiegenden Steinkohlemarkt (deutsche und importierte

Steinkohle) in Deutschland mit einem finanziellen Volumen in

Milliardenhöhe. Der VDKi untersucht regelmäßig die Bedeutung der

globalen Steinkohlemärkte für den europäischen und deutschen

Importsteinkohlemarkt, zeigt Perspektiven für die weitere

Einfuhrentwicklung auf und veröffentlicht regelmäßig Statistiken über

deutsche Steinkohleimporte und -preise. Weitere Informationen unter

www.verein-kohlenimporteure.de.

Originaltext: Verein der Kohlenimporteure e.V.

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/107370

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_107370.rss2

Pressekontakt:

Rückfragen und weitere Informationen:

RA Dr. jur. Erich Schmitz, Geschäftsführer

Verein der Kohlenimporteure e. V.

Ferdinandstraße 35, 20095 Hamburg

Telefon: +49 (0) 40 32 74 84

Telefax: +49 (0) 40 32 67 72

E-Mail: erich.schmitz@kohleimporteure.de

- Querverweis: Der Endbericht zur Bedeutung der thermischen

Kraftwerke für die Energiewende liegt in der digitalen

Pressemappe zum Download vor und ist unter

http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

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