PCK-Raffinerie: Bund drängt Rosneft zum raschen Verkauf

Veröffentlicht am 29.11.2024, 18:33
ROSN
-

SCHWEDT (dpa-AFX) - Das Bundeswirtschaftsministerium drängt den russischen Staatskonzern Rosneft (MCX:ROSN) zum schnellen Verkauf seiner Anteile an PCK Schwedt und anderen deutschen Raffinerien. "Russische Unternehmen in kritischer Infrastruktur sind ein Sicherheitsrisiko für unser Land", sagte der Parlamentarische Staatssekretär Michael Kellner (Grüne) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Im Fall von Rosneft hat Russland entweder die Möglichkeit, zügig einen Käufer zu finden, oder wir müssen als Bundesregierung die notwendigen Schritte ergreifen, um Schaden für unser Land zu verhindern."

Rosneft hält über zwei deutsche Tochterfirmen die Mehrheit an der wichtigen Raffinerie in Schwedt, die weite Teile des Nordostens mit Treibstoff und Heizöl versorgt. Die Rosneft-Töchter haben zudem Anteile an den Raffinerien MiRo in Karlsruhe und Bayernoil in Vohburg. Seit Ende 2022 stehen die Rosneft-Töchter unter Treuhandverwaltung des Bundes. Diese wurde im September abermals um sechs Monate verlängert in der Erwartung, dass Rosneft seine Anteile verkauft.

Putin: "Alles ist möglich"

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt gesagt, Russland und Kasachstan hätten mehrfach über die Möglichkeit eines Verkaufs der Rosneft-Anteile am PCK gesprochen, damit Kasachstan Öl nach Schwedt liefern könnte. "Alles ist möglich", sagte Putin nach einem Bericht der russischen Agentur Tass am Donnerstag in Astana.

Zugleich betonte Putin demnach: "Das Einzige, was für uns inakzeptabel scheint, ist die Anwendung illegaler Verfahren gegen das russische Unternehmen Rosneft durch die Regierung der Bundesrepublik, die einfach aussehen wie die Verstaatlichung und Beschlagnahme von unserem Vermögen, die Entfernung des Managements und so weiter. Aber das ist auch Gegenstand von Verhandlungen, und Rosneft ist bereit für diese Verhandlungen, sowohl mit den deutschen Behörden und ihren Partnern als auch mit anderen, darunter Kasachstan."

Erwartung eines Verkaufs bis Jahresende

Im September hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Erwartung geäußert, dass die Verkaufsverhandlungen über die Rosneft-Anteile bis zum Jahresende abgeschlossen werden. Man wisse, wer mit Rosneft rede, sagte Scholz damals.

Die Raffinerie in der Uckermark verarbeitete früher nur russisches Öl aus der Pipeline Druschba. Die Bundesregierung entschied wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine, ab Anfang 2023 auf russisches Pipeline-Öl zu verzichten. Seither hat die Raffinerie auf andere Bezugsquellen umgestellt und bezieht teils auch Rohöl aus Kasachstan.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2025 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.