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Presse: Kapitallücken der Banken könnte wachsen

Veröffentlicht am 17.11.2011, 11:05
LONDON (dpa-AFX) - Bei der endgültigen Feststellung ihrer Kapitallücken droht den europäischen Banken einem Pressebericht zufolge eine böse Überraschung. Der noch laufende Blitz-Stresstest der europäischen Bankenaufsicht EBA dürfte einen höheren Betrag ergeben als die bislang genannten 106 Milliarden Euro, wie die 'Börsen-Zeitung' (Donnerstag) unter Berufung auf Marktkreise schreibt. Neben schwachen Ergebnissen im dritten Quartal trügen dazu methodische Veränderungen durch die Aufsichtsbehörde bei.

Die für diesen Freitag erwartete Veröffentlichung der Ergebnisse verzögert sich Medienberichten zufolge. Ende November laute nun das neue Ziel. Die EBA verweist laut Zeitung weiter auf Aussagen, wonach sie die Ergebnisse 'zusammen mit einigen zusätzlichen Dokumenten', im Monatsverlauf veröffentlichen werde.

Die im Zusammenhang mit dem letzten Krisen-Gipfel in Brüssel genannte Kapitallücke basierte auf vorläufigen Berechnungen. Die EBA soll mit dem Test ermitteln, wie viel Geld die Institute brauchen, um bis Ende Juni 2012 auf eine harte Kernkapitalquote von neun Prozent zu kommen, wenn die Staatsanleihen zu Marktpreisen bewertet werden. Hartes Kernkapital gilt als wichtiger Puffer gegen neue Bankenkrisen. Ihre Quote verbessern können die Banken etwa, indem sie frisches Geld aufnehmen oder andererseits ihre Risiken deutlich reduzieren.

Die meisten Banken zeigten sich bislang optimistisch, dies aus eigener Kraft zu schaffen. Lediglich die italienische Großbank Unicredit kündigte bislang eine Kapitalerhöhung an, die 7,5 Milliarden Euro bringen soll. In Deutschland sah die EBA bislang einen Kapitalbedarf von 5,2 Milliarden Euro. Betroffen sind die Commerzbank , die Deutsche Bank , die LBBW und die NordLB. Ein größerer Kapitalbedarf könnte dazu führen, dass viele Institute nun doch zu Kapitalerhöhungen oder gar neuerlichen Staatshilfen greifen müssen.

Experten hatten ohnehin eine viel größere Lücke bei den Banken gesehen. Der Internationale Währungsfonds sah etwa einen Kapitalbedarf von 200 Milliarden Euro, Analysten der britischen Großbank Barclays sogar von bis zu 340 Milliarden Euro. Der Stresstest ist stark umstritten - Experten bemängeln, dass die Kriterien vor allem ein politisch gewünschtes Ergebnis liefern sollen. Damit aber verfehle der Test das Ziel, Vertrauen in die Banken zu schaffen.

Es deutet sich aber auch ein Entgegenkommen für die Banken an, wonach sie durch die Ausgabe von Zwangswandelanleihen (Coco-Bonds) ihren Bedarf decken können. Diese werden anders als gewöhnliche nachrangige Bank-Anleihen, die derzeit zum Teil von den Finanzaufsehern als haftendes Kapital anerkannt werden, bei einer finanziellen Notlage der Bank automatisch in Eigenkapital umgewandelt./enl/zb/wiz

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