SAN JUAN (dpa-AFX) - Die Staatsschuldenkrise in Puerto Rico spitzt sich zu. Am Montag wird der Karibikstaat Forderungen der Gläubiger in dreistelliger Millionenhöhe nicht nachkommen. Die staatliche Entwicklungsbank werde ausstehende Zahlungen in Höhe von 422 Millionen US-Dollar (knapp 370 Millionen Euro) nicht leisten, kündigte der Gouverneur des Karibikstaats, Alejandro Garcia Padilla, am Sonntag in einer Fernsehansprache an. Das Land müsse sich stattdessen darauf konzentrieren, die notwendigsten öffentlichen Leistungen aufrechtzuerhalten.
Puerto Rico befindet sich seit Monaten in einer schweren Haushaltskrise. Insgesamt liegt die Schuldenlast des Landes und seiner staatlichen Einheiten bei rund 70 Milliarden US-Dollar. Derzeit laufen Gespräche mit den Gläubigern über eine Reduzierung der Schuldenlast. Zuletzt war es im August bei einer öffentlichen Anleihe zu einem Zahlungsverzug gekommen. Puerto Rico gehört zum Territorium der USA. Es ist aber kein US-Bundesstaat, sondern hat als selbstverwaltetes Außengebiet einen Sonderstatus.