von Robert Zach
Investing.com - Die Renditen in Deutschland sind am Freitag weiter in den Keller gerutscht. Gründe dafür sind zum einen die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch, wonach man die Zinsen in diesem Jahr nicht weiter erhöhen wolle, und zum anderen der miserable deutsche Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, der auf den tiefsten Stand seit sechseinhalb Jahren rutschte.
Die Rendite 10-jähriger deutscher Bundesanleihen fiel daraufhin kurzzeitig mit -0,001 Prozent unter die Nulllinie und rentierte zuletzt auf 0,002 Prozent.
Die fünfjährige deutsche Anleiherendite rentiert mit -0,419 Prozent, die zweijährige Rendite mit -0,555 Prozent. Das dreißigjährige Zinspapier lag zuletzt bei 0,629 Prozent.
Auch in Frankreich und Spanien gaben die Renditen entlang der Kurve deutlich nach.
Der vorläufige Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sank per Berichtsmonat März auf 44,7 (zuvor 47,6) und damit auf den tiefsten Stand seit 79 Monaten, teilte IHS-Markit am Freitag mit.
Die deutsche Wirtschaft sei aufgrund der beschleunigten Talfahrt der Industrie im März so langsam gewachsen wie seit fast sechs Jahren nicht mehr, schrieb Markit. In der Industrie wurden zum ersten Mal seit drei Jahren Stellen gestrichen. Alle Subkomponenten des PMIs trugen zu dem 14. Rückgang des Indexes innerhalb der letzten 15 Monate bei.
In der Regel fallen die Renditen der Anleihen, sobald Anleger eine Verschlechterung der Konjunkturaussichten sehen. Der Kurs der Anleihen steigt, während die Rendite sinkt.
Am Aktienmarkt spiegeln sich sinkende Renditen, zumindest bis zu einem gewissen Grad, auch in fallende Aktienkurse wieder.