Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP 2: Landesbank Berlin schockt Sparkassen

Veröffentlicht am 01.12.2011, 14:33
Aktualisiert 01.12.2011, 14:36
BERLIN (dpa-AFX) - Die Schuldenkrise verdirbt den Sparkassen die Freude an der Landesbank Berlin. Die öffentlich-rechtlichen Geldhäuser müssen zum Jahresende die überraschend hohe Summe von 850 Millionen Euro vom Wert der Landesbank Berlin abschreiben. Dem Institut haben seine griechische Staatsanleihen das Ergebnis verhagelt. Sparkassen-Präsident Heinrich Haasis drängt nun auf eine Zusammenarbeit der Berliner mit der Deka-Bank.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband teilte am Donnerstag mit, die Landesbank schlage sich zwar besser als vergleichbare Institute, könne sich der Entwicklung auf den Kapitalmärkten aber nicht ganz entziehen.

2007 hatten die Sparkassen die Landesbank für 5,5 Milliarden Euro vom Land Berlin gekauft. Die Abschreibung entspricht etwa 15 Prozent davon - und soll zum Bilanzstichtag 31. Dezember wirksam werden. Schon Ende vergangenen Jahres hatte die Erwerbsgesellschaft der Sparkassen-Finanzgruppe etwa 430 Millionen Euro auf die Landesbank Berlin Holding AG (LBB) abgeschrieben. Unterm Strich wird die Landesbank damit für die Sparkassen 23 Prozent ihres Werts verloren haben.

Eine Dividende sei nicht zu erwarten, eröffnete Landesbank-Chef Johannes Evers den Eigentümern am Donnerstag laut Redemanuskript. 'Lange hat die LBB die Verwerfungen an den Märkten mit ihrem stabilen Kundengeschäft ausgleichen können', sagte Evers. Im dritten Quartal habe die europäische Finanzkrise das Haus aber mit voller Wucht getroffen. 'Griechenland hat uns das Ergebnis verhagelt.'

Unterm Strich stand in den ersten neun Monaten 2011 ein Minus von 28 Millionen Euro sowohl vor als auch nach Steuern. Grund dafür waren erhöhte Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen. Evers sagte, er halte die Bewertungskorrekturen für ausreichend, weitere seien aber nicht ausgeschlossen, sollte sich die Krise zuspitzen.

Die Landesbank hält laut Evers griechische Staatsanleihen mit einem Nominalwert von 232 Millionen Euro. Inklusive nicht-staatlicher Kreditnehmer habe die LBB insgesamt 392 Millionen Euro nach Griechenland vergeben. Nach früheren Angaben hielt die Bank Ende September auch noch Staatspapiere aus Spanien (ca. 380 Millionen Euro) und Italien (ca. 300 Millionen Euro).

Die Landesbank ist aber auch sehr stark im Privatkundengeschäft engagiert. 'Die auch im sehr schwierigen Jahr 2011 soliden Ergebnisse in den Kundengeschäftsfeldern der Landesbank Berlin sprechen dafür, dass die Landesbank Berlin bald wieder auf die Erfolgsspur zurückkehrt', hob der Sparkassenverband hervor, der die hohe strategische Bedeutung des Instituts für die Sparkassen hervorhob.

Sparkassenpräsident Heinrich Haasis sagte laut Redemanuskript, seit dem Kauf der Deka im Frühjahr hätten die Sparkassen zwei Häuser mit praktisch identischer Eigentümerstruktur. 'Das muss Anlass sein, über strukturelle Anpassungen wenigstens nachzudenken.' Überschneidungen gebe es etwa beim Fonds- und Immobiliengeschäft. 'Doppelarbeiten dürfen wir als Eigentümer eigentlich nicht zulassen', forderte Haasis./bf/DP/tw

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.