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ROUNDUP 2: US-Notenbank stellt weitere geldpolitische Lockerung in Aussicht

Veröffentlicht am 02.11.2011, 21:38
Aktualisiert 02.11.2011, 21:40
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Notenbank (Fed) hat eine weitere geldpolitische Lockerung in Aussicht gestellt. Falls sich die wirtschaftliche Lage in den USA verschlimmere, dann stehe die Fed für zusätzliche Stützungsmaßnahmen bereit, sagte Notenbankchef Ben Bernake am Mittwoch nach der Zinsentscheidung. Die US-Notenbank sieht 'bedeutsame Abwärtsrisiken' für die weitere Wirtschaftsentwicklung. Eine klare Ankündigung zu einem dritten großen Anleihenkaufprogramm (QE3) gab es jedoch noch nicht und die Niedrigzinspolitik wird wie erwartet fortgesetzt.

Die US-Notenbank hatte zuvor ihre Wachstumsprognosen für das laufende und kommende Jahr deutlich gesenkt. Bernanke macht dafür auch die Zuspitzung in der europäischen Schuldenkrise verantwortlich. Das Wachstum habe sich zwar im dritten Quartal beschleunigt, dies sei aber vor allem auf das Auslaufen von belastenden Sonderfaktoren zurückzuführen. 'Die Geldpolitik der Fed kann die USA nicht von den europäischen Problemen isolieren', sagte Bernanke.

KAUF VON MBS WIRD ERWOGEN

Bernanke schloss auch den erneuten Kauf Hypothekenbesichter Anleihen (MBS) nicht aus. Der Häusermarkt sei ein wichtiger Sektor. Bereits zu Beginn der Finanzkrise hatte die Fed in großem Umfang auch MBS-Papiere gekauft. Die US-Notenbank werde das ihr möglich tun, um Wachstum und den Arbeitsmarkt zu stützen. Die Geldpolitik der US-Notenbank sei jedoch bereits jetzt 'sehr aggressiv'. 'Ich bin enttäuscht vom Wirtschaftswachstum und der Arbeitsmarktentwicklung', sagte Bernanke.

Die US-Notenbank bewegt sich laut Commerzbank auf eine weitere geldpolitische Lockerung (QE3) zu. 'Die Notenbank sieht sich aber noch nicht zum Handeln veranlasst, auch wenn die Projektionen und die Stellungnahmen der Fed-Oberen eine steigende Bereitschaft dazu erkennen lassen', schreibt Commerzbank-Volkswirt Bernd Weidensteiner in einer Studie. Die Daten der nächsten Zeit und der weitere Fortgang der europäischen Krise dürften das Timing neuerlicher Maßnahmen bestimmen.

WERTPAPIERBESTÄNDE WERDEN REGELMÄßIG ÜBERPRÜFT

Die bisherigen geldpolitischen Sondermaßnahmen bleiben laut Fed weiter in Kraft. Man werde den Umfang und die Zusammensetzung der Wertpapierbestände laut Bernanke aber jederzeit überprüfen. Auf der letzten Sitzung hatte die Fed die 'Operation Twist' beschlossen. Damit will die Fed bis Mitte kommenden Jahres Anleihen mit langen Laufzeiten im Volumen von 400 Milliarden Dollar kaufen und im Gegenzug Schuldverschreibungen mit kurzen Laufzeiten von bis zu drei Jahren verkaufen. Durch die Umschichtung sollen die langfristigen Zinsen weiter gesenkt werden.

Inflationsgefahren sieht die Fed nicht. Die Folgen von steigenden Energie- und Rohstoffpreisen dürften weiter auslaufen. Die langfristigen Inflationserwartungen seien stabil geblieben. Im Verlauf des Jahres habe der Preisdruck offenbar weiter nachgelassen, hieß es.

Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins wie erwartet nicht verändert. Der Zielsatz für Tagesgeld (Fed Funds Rate) liegt weiterhin in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent. Damit befindet sich der Leitzins bereits seit fast drei Jahren auf dem Rekordtief. Die Fed hatte ihn während der Finanzkrise im Dezember 2008 auf diese Spanne verringert. Vor Beginn der Krise im Sommer 2007 hatte der Zinssatz noch bei 5,25 Prozent gelegen. Die Fed bestätigte ihre Aussage, dass sie den Leitzins bis Mitte des Jahre 2013 unverändert belassen will. Bernanke wollte jedoch nicht ausschließen, dass der Leitzins angesichts der hohen Arbeitslosigkeit noch länger niedrig bleibt.

EINE GEGENSTIMME

Insgesamt stimmte von den 10 Mitgliedern lediglich Charles Evans gegen die Entscheidung. Er hatte eine zusätzliche geldpolitische Lockerung gefordert. Auf der letzten Sitzung im September hatten hingegen drei Vertreter gegen eine zu starke Lockerung der Geldpolitik gestimmt.

Der Eurokurs gab nach der Veröffentlichung leicht nach und fiel bis auf 1,3727 US-Dollar zurück. Zuvor war der Euro noch zeitweise über die Marke von 1,38 Dollar gestiegen. Die US-Aktienkurse reagierten mit Kursgewinnen auf die Aussagen von Bernanke./jsl/he

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