LUXEMBURG (dpa-AFX) - Europas größter Stahlkonzern ArcelorMittal (AS:MT) kämpft weiter mit einem schwierigen Umfeld. Die derzeitigen Marktbedingungen seien "nicht nachhaltig", kommentierte das Unternehmen am Donnerstag bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal die Situation. Die Überproduktion aus China im Vergleich zur aktuellen Nachfrage führe zu erheblichem Preisdruck in Europa, kritisierte ArcelorMittal. Der Konzern erwartet jedoch ein Anziehen der Nachfrage im zweiten Halbjahr, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Zudem seien die Lagerbestände besonders in Europa niedrig. Deswegen sei das Unternehmen optimistisch, dass es zu einer Aufstockung der Bestände kommen werde, sobald die Nachfrage wiederkehre. Mittel- bis langfristig zeigte sich ArcelorMittal zudem über die Wachstumsaussichten zuversichtlich.
Im dritten Quartal sank der Umsatz wegen der aktuellen Marktverwerfungen auf 15,1 Milliarden US-Dollar (rund 14 Mrd Euro), was sowohl unter dem Wert des zweiten Quartals als auch des Vorjahreszeitraums lag. Da hatte der Konzern jeweils mehr als 16 Milliarden Dollar erzielt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank auf rund 1,6 Milliarden Dollar, nach 2,15 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Allerdings hatten Analysten ein noch schlechteres Ergebnis befürchtet. Unter dem Strich verdiente ArcelorMittal mit 488 Millionen Dollar ebenfalls deutlich weniger.
Das operative Ergebnis im dritten Quartal habe die Konsensschätzung übertroffen, schrieb Analyst Andrew Jones von der Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG). Positiv hob er auch den stärkeren freien Finanzmittelfluss hervor und den diesbezüglich positiven Ausblick. So sprach ArcelorMittal von einem "positiven Free Cashflow-Ausblick 2024 und danach.
Zuletzt baute die Arcelor-Aktie ihr Kursplus in Paris auf 6,1 Prozent aus. Sie setzte damit die Erholung der Vormonate fort.