👀 Aktien-Perlen: Diese unterbewerteten Titel solltest du jetzt auf dem Schirm haben!Unterbewertete Aktien zeigen

ROUNDUP: Bayer kommt beim Unternehmensumbau voran - Jahresziele bestätigt

Veröffentlicht am 06.08.2024, 10:56
Aktualisiert 06.08.2024, 11:00
© Reuters.
DE40
-
BAYGN
-

LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Bayer (ETR:BAYGN) macht beim Unternehmensumbau Tempo. Mehr als 3.000 Stellen sind seit dem Jahresbeginn weggefallen. Im Tagesgeschäft gibt es derweil Licht und Schatten. Im zweiten Quartal bekam der Dax -Konzern abermals ein teils schwieriges Agrargeschäft zu spüren. In der Pharmasparte lieferten indes neue Medikamente Rückenwind und glichen so niedrigere Erlöse mit dem Kassenschlager Xarelto aus. Der Vorstandsvorsitzende Bill Anderson blickt für 2024 nun etwas vorsichtiger auf das Agrargeschäft und leicht zuversichtlicher auf die Pharmasparte. Die Konzernjahresziele bestätigt er.

Der Blutgerinnungshemmer Xarelto bleibt für Bayer zwar der größte Umsatzbringer in der Pharmasparte, seine Erlöse fielen im zweiten Quartal wegen wachsenden Konkurrenzdrucks durch Generika allerdings unter die Marke von einer Milliarde Euro. Ein erneut starkes Wachstum von Nubeqa gegen Prostatakrebs sowie des Nierenmedikamentes Kerendia für Diabetiker halfen, dies auszugleichen. Und: das mit Blick auf den Umsatz zweitwichtigste Bayer-Medikament, das Augenmittel Eylea, legte leicht zu.

Neue Medikamente und Eylea sollen auch helfen, den im weiteren Jahresverlauf wohl noch zunehmenden Druck auf Xarelto teilweise auszugleichen, erklärte Finanzchef Wolfgang Nickl in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Vor diesem Hintergrund werde nun 2024 für die Pharmasparte ein Umsatzwachstum zwischen 0 und 3 Prozent erwartet, statt wie bisher minus 4 bis 0 Prozent.

Für die Agrarsparte rechnet Nickl "angesichts des Gegenwinds durch die Marktentwicklung damit, das untere Ende der Guidance bei Umsatzwachstum und Marge zu erreichen." So dürfte das starke Wachstum im Kerngeschäft im zweiten Halbjahr durch deutliche Mengenrückgänge beim Unkrautvernichter Glyphosat gedämpft werden. Helfen sollen der Profitabilität derweil auch geringere Herstellungskosten sowie Einsparungen durch den laufenden Umbau. Bayer-Chef Anderson hatte bereits bei seinem Amtsantritt vor gut einem Jahr betont, Kunden und Produkte stärker in den Fokus stellen zu wollen.

Ab 2026 sollen zwei Milliarden Euro jährlich eingespart werden, davon 500 Millionen im laufenden Jahr. "Wir sind auf Kurs zu beiden Zielen", sagte Anderson am Dienstag vor Journalisten. Die Umsetzung des neuen Organisationsmodells gehe zügig voran.

"Wir haben 3.200 weniger Stellen im Konzern als Anfang des Jahres. Und wir haben 900 Teams zusammengestellt, die an unseren wichtigsten Aufgaben arbeiten." Insgesamt beschäftigte Bayer per Ende Juni auf Vollzeitstellen umgerechnet noch knapp 96.600 Menschen. Betroffen sind von dem neuen Ansatz vor allem Managementstellen.

Mit Blick auf das zweite Quartal stieg der Konzernumsatz im Jahresvergleich um knapp ein Prozent auf 11,14 Milliarden Euro, wie Bayer am Dienstag mitteilte. Ohne Wechselkurseffekte ergibt sich ein Plus von gut 3 Prozent. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen fiel hingegen um 16,5 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.

Der Rückgang resultiert aus einem ungünstigeren - also weniger profitablen Produktmix. Zudem hatte Bayer vor einem Jahr - auch wegen einer damaligen Gewinnwarnung - weniger Geld für das kurzfristige Anreizsystem für Mitarbeiter auf die Seite legen müssen. Insgesamt übertraf der Pharma- und Agrarchemiekonzern die Erwartungen von Analysten im zweiten Quartal.

Unter dem Strich steht ein Minus von 34 Millionen Euro - nach einem Verlust von knapp 1,9 Milliarden vor einem Jahr. Damals war auch wegen eines trägen Glyphosat-Geschäfts eine Abschreibung in Milliardenhöhe notwendig geworden. Das war im abgelaufenen Quartal nicht der Fall, dafür wendete Bayer mehr für die Restrukturierung auf als vor einem Jahr.

Für das Gesamtjahr peilt Anderson weiterhin einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 10,2 bis 10,8 Milliarden Euro an. Auf Basis konstanter Wechselkurs stehen 10,7 bis 11,3 Milliarden Euro operatives Ergebnis im Plan.

Die Bayer-Aktien legte am Dienstagvormittag in einem freundlichen Gesamtmarkt um gut ein Prozent auf 27,23 Euro zu. 2024 steht aber immer noch ein Minus von fast 20 Prozent auf dem Zettel, während der Dax um gut 4 Prozent zugelegt hat. Längerfristig sieht es noch trüber aus für die Bayer-Aktionäre: Vor einem Jahr hatten die Papiere noch mehr als 50 Euro gekostet, 2028 vor der ersten Niederlage in einem US-Prozess rund um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter.

Das Thema ist weiterhin nicht vom Tisch, ebenso wenig wie die ebenfalls teuren US-Rechtsstreitigkeiten rund um das seit Jahrzehnten verbotenen Umweltgift PCB. Beides ist Erbe des 2018 übernommenen Agrarchemiekonzerns Monsanto (NYSE:MON). Gleichwohl gab es bei beiden Themen zuletzt auch einige Fortschritte und positive Gerichtsurteile für die Leverkusener.

Unter dem Druck der milliardenschweren Rechtsstreitigkeiten hatte Bayer Anfang des Jahres die Dividende zusammengestrichen. Für drei Jahre solle nur das gesetzlich geforderte Minimum ausgeschüttet werden. Das soll helfen, die hohen Schulden abzutragen. Per Ende Juni sank die Nettoverschuldung im Jahresvergleich denn auch um gut 7 Prozent auf knapp 36,8 Milliarden Euro.

Dabei half auch der freie Finanzmittelzufluss von fast 1,3 Milliarden Euro, nachdem vor einem Jahr noch Geld abgeflossen war. Für das Gesamtjahr stehen weiterhin 2 bis 3 Milliarden Euro Free Cashflow im Plan.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.