ROUNDUP: Brandregion Los Angeles 'noch nicht ganz über den Berg'

Veröffentlicht am 15.01.2025, 12:25
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LOS ANGELES (dpa-AFX) - Noch keine Entwarnung in Südkalifornien: Zwar sind die Windstärken in den Feuerzonen am Dienstag geringer gewesen als befürchtet, doch die "Red Flag"-Warnung vor erhöhter Feuergefahr bleibt in weiten Gebieten zunächst in Kraft. "Noch nicht ganz über den Berg", teilte die Wetterbehörde in Los Angeles auf der Plattform X mit. Bis zum Abend könnten gefährliche Böen die Feuer noch verstärken. Erst danach sei mit abflauenden Winden und kühlerer Luft mit höherer Feuchtigkeit zu rechnen, hieß es.

Der Großeinsatz von nunmehr knapp 17.000 Helfern in und im Umland von Los Angeles hält über eine Woche nach Ausbruch der verheerenden Feuer unvermindert an. Die Behörden meldeten weitere Fortschritte in der Brandbekämpfung. Das "Palisades Fire", das am Westrand von Los Angeles große Teile von Pacific Palisades zerstört hat, ist nun zu 18 Prozent eingedämmt. Das "Eaton Fire" nahe Pasadena und Altadena nordöstlich von Los Angeles ist zu 35 Prozent unter Kontrolle. Die Zahl der bestätigten Todesfälle stieg mittlerweile auf 25, weitere Menschen werden noch vermisst.

Betroffene müssen sich weiterhin gedulden, bevor sie in die völlig ausgebrannten Gebiete zurückkehren dürfen. Dies sei unter anderem wegen der Feuergefahr vorerst nicht möglich, teilte die Polizei mit. In den Feuerzonen setzen unterdessen Einsatzteams die Suche nach möglichen Opfern fort.

Aufräumarbeiten werden wohl Monate dauern

Auch wird das Ausmaß des Sachschadens untersucht. Die Trümmer in den verwüsteten Straßenzügen wegzuräumen, könnte nach Schätzung von Gouverneur Gavin Newsom sechs bis neun Monate dauern. Nach bisherigen Angaben wurden mehr als 12.000 Gebäude zerstört oder beschädigt.

Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, stellte am Dienstag einen raschen Wiederaufbau in Aussicht. Den Betroffenen sagte sie zu, bürokratische Hürden abzubauen. Newsom kündigte per Verfügung umgehende Schritte zur Entsorgung von Brandschutt und Giftmüll in den Feuerzonen an. Am Vortag hatte der Demokrat versprochen, dass der Staat Kalifornien Zuwendungen von mindestens 2,5 Milliarden US-Dollar bereitstellt.

Immobilienspekulation in Brandgebieten verboten

Newsom erließ außerdem ein Dekret, um Immobilienspekulation in den betroffenen Gebieten entgegenzuwirken. Demnach sind unaufgeforderte Angebote für Grundstücke, die unter deren Marktwert vor Ausbruch der Brände liegen, für drei Monate verboten.

"Für trauernde Familien sind gierige Spekulanten, die ihren Schmerz ausnutzen, das Letzte, was sie brauchen", teilte Newsom mit. Er habe aus erster Hand von Brandopfern gehört, denen Bargeldsummen weit unter Marktwert angeboten worden seien - teils, während ihre Häuser noch gebrannt hätten.

Benefizkonzert geplant

Bei einem Konzert mit dem Namen "FireAid" sollen am 30. Januar in Inglewood südlich von Los Angeles Spenden für die Betroffenen gesammelt werden. Wie die Veranstalter mitteilten, sollen mit den Geldern Menschen unterstützt werden, die durch die Brände aus ihren Häusern vertrieben wurden. Außerdem fließe der Erlös in den Wiederaufbau der Infrastruktur und in die Vorbereitung auf zukünftige Brandkatastrophen.

Das Line-up werde in den kommenden Tagen bekanntgegeben. Nach Angaben des Senders CNN vertreten Shelli und Irving Azoff, die das Konzert organisieren, eine Reihe berühmter Bands, darunter die Eagles, Fleetwood Mac und Maroon 5. Der gemeinsame Sohn Jeffrey Azoff sei Manager des Sängers Harry Styles.

Soforthilfen für Betroffene

Präsident Joe Biden kündigte derweil Soforthilfen von je 770 Dollar (rund 750 Euro) für die Betroffenen an. Dabei gehe es um eine schnelle Unterstützung zum Kauf etwa von Babynahrung oder Medikamenten, hieß es in US-Medien. Vertreter der Katastrophenschutzbehörde Fema sind in Los Angeles vor Ort. Die Behörde hilft auch bei Mietzahlungen, Hausreparaturen und bei Kosten für temporäre Unterkünfte aus.

Bereits vergangene Woche hatte Biden die betroffene Region zum Katastrophengebiet erklärt. Dadurch können Gemeinden und Überlebende sofort Bundesmittel für den Wiederaufbau beantragen.

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