BERLIN (dpa-AFX) - Deutschland beteiligt sich wie andere große EU-Staaten an einer von China angestrebten neuen internationalen Entwicklungsbank. Das teilten Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und der chinesische Vize-Premierminister Ma Kai nach einem Treffen am Dienstag in Berlin mit.
Deutschland habe die Absicht, sich wie Frankreich und Italien als Gründungsmitglied an der Asiatischen Investmentbank für Infrastruktur (AIIB) mit Sitz in Peking zu beteiligen, sagte Schäuble. Zuvor hatte Großbritannien einen Einstieg bekanntgegeben. Die Bank soll Projekte in Südostasien und Zentralasien finanzieren und noch 2015 starten.
Das Vorhaben sorgt für Verstimmungen mit den USA. Denn die AIIB gilt als direkter Konkurrent zur Weltbank mit Sitz in Washington, in der die Amerikaner dominieren. China baut seinen Einfluss in Asien damit weiter aus. Eine Rolle dürfte auch spielen, dass die USA die vor Jahren beschlossene Neuordnung der Stimmrechte beim Internationalen Währungsfonds (IWF) zugunsten von Schwellenländern und aufstrebenden Volkswirtschaften wie China und Brasilien weiter blockieren.
Laut der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua erwägen auch Südkorea, die Schweiz und Luxemburg, bei der AIIB einzusteigen. Bisher hätten fast 30 Länder eine Beteiligung bestätigt.
Die neue Investitionsbank arbeitet laut Bundesfinanzministerium in Partnerschaft mit den bestehenden multilateralen Investitions- und Entwicklungsbanken. Die AIIB könnte eine wichtige Rollen spielen, um Kapital für die Infrastruktur in Asien zur Verfügung zu stellen. Sie werde die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in der Region fördern und zum Wachstum der Weltwirtschaft beitragen.