ATHEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Erfolg des freiwilligen Schuldenschnitts zugunsten Griechenlands bleibt bis zur letzten Minute ungewiss. Einen Tag vor Ablauf der Erklärungsfrist am Donnerstagabend steht noch nicht einmal fest, ob sich alle griechischen Gläubiger daran beteiligen werden. Zwar haben sich die sechs größten griechischen Banken nach einem Treffen am Vorabend mit Finanzminister Evangelos Venizelos auf den Schuldenschnitt geeinigt. Zudem wollen die größten sieben griechischen Renten- und Krankenkassen am Schuldenschnitt teilnehmen, wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte. Vier kleinere Krankenkassen haben sich indes geweigert, hieß es.
Die staatseigene KfW-Bankengruppe befürchtet, dass Griechenland in eine ungeordnete Insolvenz schlittert. Die Förderbank habe Anzeichen aus dem Markt, nach denen sich bis Donnerstagabend nicht genügend private Gläubiger freiwillig an dem Schuldenschnitt beteiligen könnten, sagte der KfW-Vorstandsvorsitzende Ulrich Schröder am Dienstagabend beim Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW): 'Einschätzungen des Marktes, wie der Schuldenschnitt ausgehen wird, haben sich gedreht.' Zuvor hatte der Internationale Bankenverband (IIF) gewarnt, ein Staatsbankrott Griechenlands könnte über einer Billion Euro kosten.
Athen und die internationalen Geldgeber des pleitebedrohten Landes peilen eine Zustimmungsquote von 90 Prozent an. Sollte die Zustimmung geringer ausfallen, dürfte nachträglich Umschuldungsklauseln (CAC) eingeführt werden, mit denen ein Verzicht privater Gläubiger erzwungen werden kann. Ein entsprechendes Gesetz hatte das Parlament in Athen im Februar beschlossen.
Nach Schätzungen der griechischen Presse rechnet das Finanzministerium in Athen mit einer Zustimmungsquote zwischen 75 bis 80 Prozent. Dies würde die Aktivierung der Zwangsklausel nach Ansicht von Experten unvermeidlich machen.
Gläubiger können ihre Zustimmung zum freiwilligen Forderungsverzicht bis Donnerstag (21.00 Uhr MEZ) abgeben. Danach wollen die Regierung sowie die Eurogruppe Bilanz ziehen - und bereits am Freitag entscheiden, wie es weitergehen soll.
Europas größter Versicherungskonzern Allianz wird am Umtausch griechischer Staatsanleihen teilnehmen. Vorstandschef Michael Diekmann sagte in München, die Umschuldung sei ein wichtiger Schritt zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme Griechenlands und zur Stabilisierung der Eurozone, 'von der sowohl unsere Kunden wie auch wir als Investoren gleichermaßen profitieren. Eine breite Annahme des Umschuldungsangebotes ist ein positives Signal für Griechenland und die Kapitalmärkte', sagte Diekmann. Die Allianz hatte ihre griechischen Staatsanleihen im Nennwert von 1,3 Milliarden Euro bereits Ende 2011 auf 24,7 Prozent oder 310 Millionen Euro abgeschrieben.
Aus Protest gegen den Schuldenschnitt besetzten am Mittwoch einige Dutzend Polizisten die Büros ihrer Rentenversicherung. Die Regierung in Athen hat den Rentenkassen in Aussicht gestellt, die verlorenen Gelder durch Immobilien zu ersetzen, die dem Staat gehören./tt/rol/hqs/DP/bgf
Die staatseigene KfW-Bankengruppe befürchtet, dass Griechenland in eine ungeordnete Insolvenz schlittert. Die Förderbank habe Anzeichen aus dem Markt, nach denen sich bis Donnerstagabend nicht genügend private Gläubiger freiwillig an dem Schuldenschnitt beteiligen könnten, sagte der KfW-Vorstandsvorsitzende Ulrich Schröder am Dienstagabend beim Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW): 'Einschätzungen des Marktes, wie der Schuldenschnitt ausgehen wird, haben sich gedreht.' Zuvor hatte der Internationale Bankenverband (IIF) gewarnt, ein Staatsbankrott Griechenlands könnte über einer Billion Euro kosten.
Athen und die internationalen Geldgeber des pleitebedrohten Landes peilen eine Zustimmungsquote von 90 Prozent an. Sollte die Zustimmung geringer ausfallen, dürfte nachträglich Umschuldungsklauseln (CAC) eingeführt werden, mit denen ein Verzicht privater Gläubiger erzwungen werden kann. Ein entsprechendes Gesetz hatte das Parlament in Athen im Februar beschlossen.
Nach Schätzungen der griechischen Presse rechnet das Finanzministerium in Athen mit einer Zustimmungsquote zwischen 75 bis 80 Prozent. Dies würde die Aktivierung der Zwangsklausel nach Ansicht von Experten unvermeidlich machen.
Gläubiger können ihre Zustimmung zum freiwilligen Forderungsverzicht bis Donnerstag (21.00 Uhr MEZ) abgeben. Danach wollen die Regierung sowie die Eurogruppe Bilanz ziehen - und bereits am Freitag entscheiden, wie es weitergehen soll.
Europas größter Versicherungskonzern Allianz wird am Umtausch griechischer Staatsanleihen teilnehmen. Vorstandschef Michael Diekmann sagte in München, die Umschuldung sei ein wichtiger Schritt zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme Griechenlands und zur Stabilisierung der Eurozone, 'von der sowohl unsere Kunden wie auch wir als Investoren gleichermaßen profitieren. Eine breite Annahme des Umschuldungsangebotes ist ein positives Signal für Griechenland und die Kapitalmärkte', sagte Diekmann. Die Allianz hatte ihre griechischen Staatsanleihen im Nennwert von 1,3 Milliarden Euro bereits Ende 2011 auf 24,7 Prozent oder 310 Millionen Euro abgeschrieben.
Aus Protest gegen den Schuldenschnitt besetzten am Mittwoch einige Dutzend Polizisten die Büros ihrer Rentenversicherung. Die Regierung in Athen hat den Rentenkassen in Aussicht gestellt, die verlorenen Gelder durch Immobilien zu ersetzen, die dem Staat gehören./tt/rol/hqs/DP/bgf