FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit einer neuen Wachstumsstrategie will der Hanauer Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus die Wende schaffen und die erneuten Umsatz- und Ergebnisrückgänge hinter sich lassen. Das weltweit tätige Familienunternehmen kündigte am Donnerstag bei seiner Jahresbilanz in Frankfurt an, den Umsatz bis 2020 verdoppeln zu wollen. Helfen soll ein Innovationscenter, das bis Ende 2016 am Stammsitz Hanau errichtet werden soll. Ein hoher dreistelliger Millionen-Betrag werde in Forschung und Entwicklung investiert. Doch aktuell trüben noch die deutlichen Einbußen das Bild.
Wegen einer schwachen industriellen Nachfrage sei der Handelsumsatz mit Edelmetallen auf 13,5 Milliarden Euro (minus 16 Prozent) gesunken. Mit den eigenen Produkten sei der Umsatz um 10 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro zurückgegangen. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen verringerte sich den Angaben zufolge gar um 29 Prozent auf 256 Millionen Euro. Unter anderem der Verkauf des Dental-Geschäftsbereichs ließ unter dem Strich aber den Gewinn auf 454 Millionen Euro (plus 91 Prozent) steigen.
Heraeus ist auf mehr als 30 strategischen Geschäftsfeldern aktiv und produziert für viele Industriezweige: Stahl, Automobil, Maschinenbau, Chemie, Halbleiter-, Elektronik- und Medizinindustrie.
Ein Grund für die schwache Bilanz in 2013 sei die nachlassende Dynamik auf dem für Heraeus wichtigen chinesischen Markt sowie die weitere Unsicherheit auf den Märkten in Europa und den USA. Deswegen zeigte sich der seit knapp einem Jahr amtierende Chef der Heraeus Holding, Jan Rinnert, "gerade noch zufrieden" mit den Zahlen.
Angehen wird Heraeus die Aufholjagd mit weniger Personal. Nach einem Rückgang um neun Prozent besteht die Belegschaft noch aus rund 12 500 Mitarbeitern, davon 4600 in Deutschland. Rinnert sieht als Ausblick eine leichte konjunkturelle Belebung bei großen Unsicherheiten auf den Weltmärkten. Er erwartet für Heraeus aber für 2014 eine Verbesserung des operativen Ergebnisses.ja