HAMBURG (dpa-AFX) - Das Medienhaus Gruner + Jahr schreibt wieder schwarze Zahlen und treibt die Digitalisierung seiner Angebote in diesem Jahr weiter voran. Der Weg von einem klassischen Zeitschriftenverlag zu einem digitalen Haus der Inhalte sei ein langer, teilte Vorstandschefin Julia Jäkel am Donnerstag mit. Das Unternehmen setze aber nicht auf "kurzfristige Umsatz- und Ergebnisoptimierung, sondern auf langfristige Wertsteigerung". Zum Medien-Angebot gehören Magazine und Marken wie "Stern", "Geo", "Brigitte" und "Gala". Jäkel war im April vergangenen Jahres an die Spitze des Unternehmens gerückt.
2013 erzielte Gruner + Jahr nach einem Verlustjahr (minus 11 Mio. Euro im Jahr 2012) wieder einen Gewinn von 81 Millionen Euro. Das operative Ergebnis war rückläufig, ebenso der Umsatz mit 2,07 Milliarden Euro (2012: 2,2 Mrd. Euro). Als Gründe hierfür führte der Verlag unter anderem die Teilschließung der Wirtschaftsmedien ("Financial Times Deutschland") sowie höhere Investitionen an. Das 2013 angekündigte Investitionsbudget umfasst für fünf Jahre mehrere hundert Millionen Euro.
Das Ergebnis des Deutschland-Geschäfts lag 2013 nach Darstellung von Gruner + Jahr über dem Vorjahreswert - ohne dass Zahlen genannt wurden. Bei einem leichten Rückgang der Vertriebserlöse, habe das Anzeigengeschäft - entgegen dem Markttrend - zugelegt. Dagegen war das Auslandsgeschäft insgesamt rückläufig.
Mehrheitseigner Bertelsmann (74,9 Prozent) rechnet damit, dass G+J sich in den nächsten zwei Jahren stabilisieren wird. Das Ergebnis solle auch 2014 positiv sein.
Für 2013 schüttet G + J mehr als 3,0 Millionen Euro Gewinnbeteiligung an seine Mitarbeiter aus. Deren Zahl war Ende des Jahres mit weltweit 10 819 um 766 niedriger als im Vorjahr. Allerdings seien in Deutschland für den Digitalbereich rund 140 Beschäftigte neu hinzugekommen, teilte der Verlag mit.tb