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ROUNDUP: Stabile Euroraum-Inflation dämpft Spekulationen auf Zinssenkung

Veröffentlicht am 28.02.2014, 12:03

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Spekulationen auf eine abermalige Lockerung der Geldpolitik im Euroraum haben am Freitag einen spürbaren Dämpfer erfahren. Entgegen den Erwartungen zahlreicher Bankvolkswirte blieb die Inflation im Währungsraum stabil. Nach Zahlen des europäischen Statistikamts Eurostat lagen die Verbraucherpreise im Februar wie auch im Vormonat 0,8 Prozent über dem Niveau des jeweiligen Vorjahresmonats. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 0,7 Prozent gerechnet, einige Beobachter waren sogar von einer Rate von 0,6 Prozent ausgegangen.

An den Finanzmärkten riefen die Zahlen starke Reaktionen hervor. Der Euro legte auf breiter Front zu. Zum amerikanischen Dollar stieg die Gemeinschaftswährung um einen Cent auf bis zu 1,3812 Dollar. Auch zum britischen Pfund und zum japanischen Yen waren die Gewinne ausgeprägt. Deutsche Anleihen gerieten indes sichtlich unter Druck, entsprechend erhöhte sich ihre Rendite um vier Basispunkte auf 1,61 Prozent. Auch Staatsanleihen anderer Euroländer ließen Federn.

WAS MACHT DIE EZB?

Ralf Umlauf, Analyst von der Landesbank Hessen-Thüringen, zeigte sich in einer ersten Reaktion überrascht. Eigentlich hätte der zuletzt schwächere Preisauftrieb in Ländern wie Deutschland, Italien oder Spanien eine niedrigere Inflationsrate erwarten lassen, kommentierte der Experte. Laut Berenberg-Fachmann Christian Schulz hat der unmittelbare Handlungsdruck auf die EZB mit den neuen Daten nachgelassen.

Für die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche dürften die Karten damit neu gemischt werden. Wegen des ungewöhnlich schwachen Preisauftriebs, der deutlich vom Zielwert der EZB bei knapp zwei Prozent entfernt liegt, wurde an den Märkten bis zuletzt auf eine zusätzliche Zinssenkung gesetzt. Hinzu kommt, dass sich Geldmenge und Kreditvergabe nach wie vor außergewöhnlich schwach präsentieren. Einige Beobachter sehen darin Parallelen zu Japan, wo das Kreditvolumen ebenfalls stark rückläufig war, bevor das Land in eine jahrelange Deflationsphase fiel.

KERNRATE STEIGT

Darüber hinaus haben auch die Inflationserwartungen, gemessen an Umfragen unter Analysten und den Preisen bestimmter Finanzderivate, zuletzt eher nach unten als nach oben gezeigt. Auch dies spricht nach Meinung einiger Beobachter für eine zusätzliche Lockerung der Geldpolitik. Ein starkes Gegenargument lautet, dass sich die konjunkturelle Erholung im Währungsraum zu festigen scheint und Frühindikatoren auf eine Fortsetzung dieser Entwicklung schließen lassen. Dies spricht auch für künftig höhere Inflationsraten.

Wie aus den Daten von Eurostat hervorgeht, waren vor allem deutlich rückläufige Energiepreise und ein schwächerer Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak für die jüngste Entwicklung verantwortlich. Industriegüter und Dienstleistungen verteuerten sich indes etwas stärker als im Januar. Die Kernrate ohne schwankungsanfällige Komponenten wie Energie stieg von 0,8 auf 1,0 Prozent. Sie entfernte sich damit spürbar von ihrem im Dezember erreichten Rekordtief von 0,7 Prozent.

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