BERLIN (dpa-AFX) - Ob im Supermarkt oder beim Kleiderkauf: Kunden müssen von Juli an in deutlich mehr Geschäften für Plastiktüten bezahlen. Rund 260 Unternehmen haben sich verpflichtet, die Tragetaschen nicht mehr gratis über die Theke zu reichen. Wie viel sie kosten sollen, ist in der Vereinbarung zwischen Bundesregierung und dem Handelsverband Deutschland (HDE) aber nicht festgelegt - es ist nur von einem "angemessenen Entgelt" die Rede.
In der Praxis seien es meist zwischen 5 und 50 Cent, sagte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser, der am Dienstag in Berlin die Vereinbarung gemeinsam mit Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) unterschrieb. Besonders haltbare Plastiktüten könnten auch mal einen Euro kosten. Viele Geschäfte verlangen jetzt schon Geld dafür - und die Kunden akzeptierten das in aller Regel auch. Insgesamt sind dem HDE zufolge nun rund 60 Prozent der Plastiktüten des Einzelhandels abgedeckt, das entspricht nicht ganz der Hälfte der Tüten auf dem gesamten Markt. Nach und nach sollen es mehr werden, bis etwa 80 Prozent der abgegebenen Tragetaschen etwas kosten. Sehr dünne Tüten, etwa für Obst und Gemüse, bleiben kostenlos.