Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Weitere Razzien gegen mutmaßliche Steuerbetrüger - Streit um Kosten

Veröffentlicht am 17.04.2013, 13:16
MAINZ/BERLIN (dpa-AFX) - Nach den bundesweit rund 200 Hausdurchsuchungen gegen mutmaßliche Steuersünder am Dienstag hat es am Mittwoch weitere Razzien gegeben. 'Heute werden noch vereinzelt Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt, soweit dies gestern nicht möglich war', teilte die federführende Staatsanwaltschaft Koblenz der Nachrichtenagentur dpa mit. Offen ließ sie, in welchen Bundesländern die Steuerfahnder erneut ausrückten. 'Die Ermittlungen werden sicherlich über mehrere Monate andauern', ergänzte Oberstaatsanwalt Hans Peter Gandner.

Auslöser waren Daten einer Steuer-CD mit rund 40.000 Datensätzen, die Rheinland-Pfalz für 4,4 Millionen Euro gekauft hatte. Offensichtlich geht es beim bislang wohl wertvollsten Datenträger dieser Art um Geldanlagen von mutmaßlichen Steuerbetrügern bei drei Schweizer Banken.

Am Mittwoch bahnte sich ein Konflikt über die Finanzierung der CD an. Der rheinland-pfälzische Finanzminister Carsten Kühl (SPD) forderte den Bund und die anderen 15 Länder auf, sich daran zu beteiligen. 'Das ist ein Gebot der innerstaatlichen Solidarität', sagte er im ZDF-'Morgenmagazin'. Alle profitierten schließlich von den erwarteten Einnahmen von insgesamt einer halben Milliarde Euro.

Das Bundesfinanzministerium von Wolfgang Schäuble (CDU) hält den Ankauf der CD von unbekannter Seite zwar für 'vertretbar', hat jedoch nach eigenen Angaben 'keine Zusage zu einer Kostenbeteiligung gegeben'. Bei einem derartigen Datenankauf handele es sich um Kosten der Steuerfahndung, 'die zu den allgemeinen Verwaltungskosten bei der Auftragsverwaltung der Steuern zählen und deshalb generell von den Ländern zu tragen sind', teilte das Bundesfinanzministerium am Mittwoch mit. Es habe sich bisher nur in Einzelfällen an derartigen Kosten beteiligt. Mehrere Bundesländer wie etwa Niedersachsen, Hamburg und Baden-Württemberg hingegen sicherten unterdessen zu, einen Teil der neuen Kosten zu übernehmen.

Der rheinland-pfälzische Minister Kühl sagte: 'Bei diesem großen Datensatz müssen wir davon ausgehen, dass Steuerhinterzieher aus allen 16 Bundesländern aufgefunden werden.' Die Hälfte der erwarteten Einnahmen gingen an den Bund, die andere Hälfte teilten sich die Länder. 'Ich hoffe auch und gehe davon aus, dass der Bund sich dann auch zur Hälfte an den Kosten dieses Ankaufs beteiligt', betonte Kühl.

Sein Sprecher Horst Wenner sagte, die entsprechende offizielle Bitte an die Länder und den Bund werde erst in den nächsten Wochen verschickt. Kühl werde in dem Schreiben daran erinnern, dass es eine Vereinbarung über eine Kostenaufteilung in diesen Fällen gebe, und für jedes Land und den Bund eine genaue Summe nennen./jaa/DP/jkr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.