BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Medizinkonzern Fresenius (XETRA:FREG) hat zum Jahresanfang dank der Zuwächse im Geschäft mit Flüssigmedizin erneut kräftig zugelegt. Dabei dämpften negative Währungseffekte das Wachstum leicht. Der Umsatz wuchs um sieben Prozent auf 6,9 Milliarden Euro, wie die im Dax (DAX) gelistete Gesellschaft am Dienstag in Bad Homburg mitteilte. Der um Sondereinflüsse bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 13 Prozent 959 Millionen Euro. Das um Sonder- und Währungseffekte bereinigte Konzernergebnis nach Minderheiten ging um fast ein Viertel hoch auf 362 Millionen Euro.
Die Prognose für 2016 bestätigte das Unternehmen. Demnach soll der Umsatz währungsbereinigt um 6 bis 8 Prozent steigen. Der bereinigte Gewinn nach Minderheiten soll um 8 bis 12 Prozent zulegen. Besonders die Sparte Kabi mit Infusionen, flüssigen Generika und klinischer Ernährung trug zum Wachstum bei. Fresenius profitierte erneut von Lieferengpässen bei Wettbewerbern in den USA sowie von der Einführung neuer Produkte. Vorbörslich legten die Papiere von Fresenius sowie von der Dialyse-Tochter FMC, die ebenfalls an der Börse notiert ist, zu.
Beim Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care (FMC) steigerten vor allem Verbesserungen im US-Geschäft Umsatz und Gewinn. Bei der Erstattung für Dialysebehandlungen hatte es in den USA zuletzt eine Anhebung gegeben. Die Erlöse stiegen im ersten Quartal um sechs Prozent auf 4,2 Milliarden US-Dollar. Belastend wirkte der starke Dollar, ohne Währungseinflüsse lag der Zuwachs sogar bei neun Prozent. FMC bilanziert in US-Dollar. Außerhalb der USA gab es einen leichten Umsatzrückgang.
Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte bei FMC um sieben Prozent auf 540 Millionen Dollar zu. Das bereinigte Konzernergebnis stieg um neun Prozent auf 228 Millionen Dollar. Analysten hatten bei den Gewinnkennzahlen noch etwas mehr erwartet. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte FMC. Der größte Anbieter für Dialysegeräte und -Materialien weltweit erwartet für 2016 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 7 bis 10 Prozent und ein Ergebniswachstum zwischen 15 und 20 Prozent. FMC setzt neben Dialyse-Produkten und -Dienstleistungen seit einiger Zeit auch auf das so genannte Versorgungsmanagement. Dabei geht es darum, Patienten neben der Dialyse auch pflegerisch und im Fall von Zusatzerkrankungen in speziellen Zentren zu versorgen.
Zum Thema Zukaufspläne äußerten sich Fresenius und FMC am Dienstag nicht. Einem Medienbericht zufolge hatte FMC Interesse an der irischen Klinikkette Mater Private bekundet. Die Bad Homburger hätten sich aber wieder aus dem Bieterprozess zurückgezogen, schrieb die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Montag. FMC hatte die Berichte nicht kommentiert.