FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kapitalpuffer der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) sind im ersten Quartal deutlich gesunken. So sackte die harte Kernkapitalquote von 11,1 Prozent Ende Dezember in den ersten drei Monaten des Jahres auf 10,7 Prozent ab, wie das Institut am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Das lag vor allem daran, dass das harte Eigenkapital um 1,3 Milliarden Euro sank. Zudem stiegen die Risikopositionen leicht an. Die harte Kernkapitalquote gibt das Verhältnis von Eigenkapital zu den Risikopositionen an. Eigenkapital gilt als wichtige Stütze von Banken in schwierigen Zeiten.
Die Verschuldungsquote, die das Eigenkapital ins Verhältnis zur gesamten Bilanzsumme unabhängig vom Risiko stellt, ging um 0,1 Punkte auf 3,4 Prozent zurück. Die Bank hatte bereits auf Rückgänge im ersten Quartal eingestimmt, Analysten hatten allerdings mit weniger Druck an dieser Stelle gerechnet. Schon im zweiten Quartal soll sich die Lage aber wieder bessern. Dann will die Bank den Verkauf ihrer Beteiligung an der chinesischen Bank Hu Xia abschließen. Allein das soll die harten Kernkapitalquote um 0,5 Prozentpunkte verbessern. Im Gesamtjahr kalkuliert die Bank mit stabilen Quoten.
GRÖSSERER PUFFER
Analysten zeigten sich dennoch besorgt. Die Deutsche Bank muss nach bisherigen Vorgaben bis Anfang 2019 auf eine harten Kernkapitalquote von 12,25 Prozent kommen. Sie selbst hat sich einen Wert von 12,5 Prozent zum Ziel gesetzt. Beobachter allerdings wünschen sich größere Puffer, um auch für eine mögliche weitere Verschärfung der Vorgaben gerüstet zu sein.
Die Bank selbst gibt sich entspannt. So geht Finanzvorstand Marcus Schenck nach eigenen Angaben davon aus, dass die Institute mindestens ein Jahr mehr bekommen, um die Quoten zu erreichen. Er verwies auf die jüngsten Festlegungen der im sogenannten Baseler Komitee zusammengeschlossen wichtigsten Bankaufseher der Welt. Sie wollen den Banken für die Umsetzung neuer Regeln zur Berechnung von Marktrisiken bis Ende 2019 Zeit geben - für andere Risiken rechnet die Bank mit einer Frist bis ins nächste Jahrzehnt.
NEGATIVE WÄHRUNGSEFFEKTE
Hauptgrund für den Rückgang des Eigenkapitals waren im ersten Quartal negative Währungseffekte. Hinzu kamen Abgrenzungen für aktienbezogene Boni und für Zinszahlungen auf die umstrittenen eigenkapitalähnlichen Coco-Anleihen. Auch der im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbierte Gewinn hinterließ Spuren.