PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben eine turbulente Woche versöhnlich beendet. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss am Freitag 0,14 Prozent höher mit 4.675,28 Punkten. Dank der Erholung von einer dreitägigen Talfahrt, die ihm am Montag den tiefsten Stand seit Januar eingebrockt hatte, erreichte er ein Wochenplus von knapp 0,8 Prozent. Der britische FTSE 100 gewann am Freitag letztlich 0,28 Prozent auf 8.168,10 Punkte. Der schweizerische Leitindex SMI legte um 0,33 Prozent auf 11.865,93 Zähler zu.
Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades sprach von einem eher technisch als fundamental bestimmten Geschäft. Der EuroStoxx 50 ringe mit der wichtigen Widerstandsmarke von 4.685 Punkten, auf die der entscheidende Bereich um 4.780 Punkte folge. Der Blick sei auf die US-Konjunkturdaten der kommenden Woche gerichtet. Dann dürften die Kursschwankungen auch wieder zunehmen.
Die höchsten Kursgewinne in Europa erzielten am Freitag Immobilienwerte . Eine Reihe mäßiger Konjunkturdaten dies- und jenseits des Atlantiks hatte zuletzt Zinssenkungshoffnungen beflügelt. Das Schwergewicht Vonovia (ETR:VNAn) setzte dabei seinen Anstieg fort. Die jüngsten Geschäftsresultate hätten untermauert, dass es bei dem Immobilienunternehmen gut laufe, schrieb Simon Stippig vom Analysehaus Warburg Research. Auch nach der jüngsten Kurserholung blieben die Aktien attraktiv. Zudem hatte LEG (ETR:LEGn) Immobilien im vergangenen Quartal weniger Verlust als befürchtet gemacht und das Gewinnziel für 2024 erhöht.
Gefragt waren vor dem Wochenende auch Titel aus der Gesundheits- und Reisebranche .
Am Ende der Branchenübersicht notierten - mit allerdings nur moderaten Verlusten - Technologie- , Auto- und Konsumgütertitel .
Aus dem Versicherungssektor konnte nach Zurich (SIX:ZURN) am Vortag auch Generali (BIT:GASI) mit seinen Zahlen nicht überzeugen. Schwere Stürme und Überschwemmungen in Europa hatten dem italienischen Versicherer einen Gewinnrückgang eingebrockt. Das operative Ergebnis in der Sachversicherung verschlechterte sich um über 14 Prozent. Ein besseres Abschneiden im Geschäft mit Lebensversicherungen konnte den Rückgang nicht ausgleichen. Die Aktien verloren 1,6 Prozent.
Dagegen legten die Aktien von Just Eat Takeaway (LON:JETJ) dank einer Hochstufung um 3,6 Prozent zu. Die US-Bank Morgan Stanley (NYSE:MS) spricht nun eine positive Anlageempfehlung für den Essenslieferdienst aus.