FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat seine Auftaktgewinne am Montagvormittag nicht halten können. Der Dax F:DAX rutschte nach einem freundlichen Start ins Minus und stand zuletzt 0,17 Prozent tiefer bei 9627,32 Punkten. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex 0,78 Prozent verloren und sich damit weiter von seinem im Juni markierten Rekordhoch bei 10 050 Punkten entfernt. Für den Index mittelgroßer Werte, den MDax F:MDAX, ging es am Morgen um 0,13 Prozent auf 16 281,91 Punkte runter, der TecDax-Index F:TDXP verlor 0,42 Prozent auf 1248,38 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 F:SX5E verharrte prozentual kaum verändert bei 3174,73 Punkten.
Börsianer sprachen von einem ruhigen Start in eine turbulent erwartete Woche. Auf der konjunkturellen Seite rückt am Mittwoch die Notenbanksitzung in den USA in den Fokus und am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht, betonte Ulrich Wortberg von der Helaba. Daneben kommt in Deutschland die Berichtssaison in Schwung. Etwas Unterstützung für die Börsen kommt am Morgen aus Asien. Vor allem chinesische Aktien stehen in der Gunst der Anleger weiter hoch. Die Krisenherde Gaza und Ukraine bleiben dagegen laut IG-Stratege Stan Shamu weiter ein großer Sorgenfaktor - letzterer auch mit möglichen weiteren Sanktionen gegen Russland. Evan Lucas, ebenfalls Marktanalyst bei IG, verwies zudem nach einer negativen Studie von Goldman Sachs auf die immer skeptischere Sicht der Investmentbanken auf den Markt.
WINCOR BRECHEN EIN
Besonders schlecht startet die Woche für die Aktionäre von Wincor Nixdorf F:WIN: Der Hersteller von Geldautomaten und Kassensystemen musste wegen der Krisen und entsprechend schwacher Geschäfte auf wichtigen Märkten wie Russland und der Türkei seine Jahresziele kappen. Wincor-Papiere brachen am MDax-Ende um 10,10 Prozent auf 35,705 Euro ein, der tiefste Stand seit Dezember 2012.
Morphosys-Aktien F:MOR kletterten dagegen nach positiv aufgenommenen Zahlen des Biotechnologieunternehmens mit plus 0,76 Prozent auf ein neues Hoch seit fast 14 Jahren. Ein Börsianer sagte: "Der Umsatz ist wie von Analysten erwartet, das Ergebnis etwas besser ausgefallen." Seinen Ausblick habe das TecDax-Unternehmen bestätigt, so dass sich aus Sicht des Börsianers ein leicht positives Gesamtbild ergibt.
MERCK KGAA DANK POSITIVER STUDIE SPITZE
Spitzenreiter im Dax ist die Aktie der Merck KGaA F:MRK mit plus 2,50 Prozent auf 65,99 Euro. Händlern zufolge treibt eine Hochstufung der Investmentbank Mainfirst von "Underperform" auf "Outperform" die Papiere des Pharma- und Chemiekonzerns auf den höchsten Kurs seit Januar. Analyst Marcus Wieprecht setzte sein Kursziel für die Papiere des Pharma- und Chemieunternehmens auf 76 Euro.
Auffällig schwach präsentieren sich hingegen europaweit die Autowerte, die sich auch komplett am Dax-Ende versammeln. Schlusslicht sind Daimler-Aktien F:DAI mit minus 1,77 Prozent auf 64,00 Euro. Händler taten sich schwer eine Begründung für die Schwäche zu finden. Die Vorzüge von Volkswagen (VW) verloren 0,89 Prozent und BMW-Papiere verbilligten sich um 0,80 Prozent.