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ROUNDUP/Deutschland: Ratingriese Moody's lobt - Ratingzwerg Egan-Jones stuft ab

Veröffentlicht am 18.04.2013, 12:15
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der eine lobt, der andere moniert: Während der Ratingriese Moody's Deutschland ein gutes Zeugnis ausstellt und Fortschritte in der Haushaltskonsolidierung sieht, ist die kleine Agentur Egan-Jones alles andere als begeistert. Sie stuft die Bonität Deutschlands mit Verweis auf hohe Risiken infolge der Schuldenkrise ab. Dagegen überwiegen in dem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbonitätsbericht von Moody's die positiven Töne, wenngleich auch der Branchenprimus Risiken sieht.

Die Topbonitätsnote Triple-A bleibt bei Moody's mit einem negativen Ausblick versehen. Es besteht also die Gefahr einer Abstufung. Das größte Risiko sieht die Agentur in der anhaltenden Euro-Schuldenkrise, insbesondere einem möglichen Austritt eines Mitglieds aus dem Währungsraum. Ansonsten sparen die Bonitätswächter nicht mit lobenden Worten: Deutschland punkte mit einer breiten Wirtschaftsbasis und steigender Produktivität, die Nachfrage nach Waren 'Made in Germany' sei weltweit hoch.

Indes bleibt die kleine Konkurrenzagentur Egan-Jones ihrem Ruf als kritische Agentur treu. Sie stuft die Kreditwürdigkeit Deutschlands schlechter ein. Am späten Mittwochabend teilte sie mit, die Bonitätsnote sinke um eine Stufe auf die sechsthöchste Note 'A'. Zudem drohen mit einem negativen Ausblick weitere Abstufungen.

Egan-Jones argumentiert, Deutschland müsse schwache europäische Banken auch künftig über indirekte Hilfszahlungen stützen. Zudem verweist die Agentur auf die hohen Forderungen der Bundesbank über das europäische Zahlungsverkehrssystem Target 2. Angesichts der schwachen globalen Konjunktur werde die Arbeitslosigkeit in Deutschland steigen. Der aus Sicht von Egan-Jones starke Euro werde den deutschen Außenhandel belasten und damit das Binnenwachstum dämpfen.

Unterschiedlich schätzen die Agenturen auch die Entwicklung der Staatsfinanzen ein: Während Moody's von einem sinkenden Schuldenstand ausgeht, prognostizieren die Bonitätswächter von Egan-Jones einen wachsenden Schuldenberg. Die Agentur hält es für möglich, dass die Verschuldung der öffentlichen Haushalte von derzeit rund 80 Prozent auf 100 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen könnte.

In den vergangenen Tagen hatten an den Finanzmärkten Gerüchte über eine bevorstehende Abstufung Deutschlands die Runde gemacht. Die kleine Agentur Egan-Jones dürften dabei die wenigsten Beobachter auf dem Zettel gehabt haben. Im Gegensatz zu Egan-Jones bewerten die wesentlich größeren Wettbewerber Moody's, Standard & Poor's und Fitch die Kreditwürdigkeit Deutschlands allesamt mit der Höchstnote Triple-A./hbr/bgf/jsl

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