ROSTOCK (dpa-AFX) - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hat sich für ein baldiges Ende der wechselseitigen Sanktionen zwischen Deutschland und Russland ausgesprochen. Er halte es für ein vordringliches politisches Ziel, dass Deutschland und Russland sowie die EU und Russland zu einer vertrauensvollen, guten Partnerschaft zurückkehren, sagte Sellering am Mittwoch in Rostock zu Beginn des zweiten Russlandtags. Die entsprechenden Gespräche müssten auf nationaler Ebene geführt werden.
Die Veranstaltung solle Wirtschaftsvertretern beider Länder die Möglichkeit geben, bestehende Kontakte zu vertiefen und neue Beziehungen aufzubauen, sagte Sellering. Der Russlandtag sei als ein regionales Treffen mit Vertretern der russischen Partnerregion, des Leningrader Gebietes, angelegt. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und Russlands Industrieminister Denis Manturow hatten ihre Teilnahme zugesagt. Die Anwesenheit von Gabriel und Manturow sei ein deutliches Zeichen dafür, dass die Regierungen in Berlin und Moskau daran interessiert sind, in diesem Bereich zu einer Normalisierung zu kommen, sagte Sellering am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". Der erste Russlandtag vor zwei Jahren war noch von heftigen Diskussionen begleitet. Grund waren die von der EU als Reaktion auf Krim- und Ukraine-Krise verhängten Sanktionen und die russischen Gegenmaßnahmen. Für Sellering ist es ein Zeichen der Normalisierung des Verhältnisses zu Russland, dass die Vorbereitungen für den zweiten Russlandtag deutlich ruhiger verliefen.