Der kriselnde Kurzbotschaftendienst Twitter (NYSE:TWTR) lockert tatsächlich seine 140-Zeichen-Begrenzung. Angehängte Links, Fotos und Videos würden künftig nicht mehr auf die Länge angerechnet und damit nicht mehr den verbleibenden Platz verkürzen, teilte Produktmanager Todd Sherman am Dienstag mit. Die Neuerung soll "innerhalb der nächsten Monaten" in Kraft treten.
Von einer einfachen Textnachricht habe sich der Tweet in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt - hin zu einer Möglichkeit für "kreativen Ausdruck" mit Fotos, Videos und Hashtags, betonte Sherman. "Ihr könnt schon viel mit einem Tweet machen, aber wir wollen, dass ihr in der Lage seid, noch mehr zu machen." Deshalb werde Twitter seine Regeln dazu ändern, was genau zu den 140 Zeichen zähle.
Seit der Gründung vor zehn Jahren sind Kurzbotschaften auf Twitter auf eine Länge von 140 Zeichen begrenzt. Bereits vor wenigen Monaten war eine Lockerung der Regel im Gespräch. Allerdings stieß dies bei den Nutzern auf heftigen Widerstand. Dass künftig vermutlich Fotos, Videos und Links nicht mehr mitgezählt werden, hatte in der vergangenen Woche bereits die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.
Twitter steckt schon seit Längerem in einer Krise. Das Unternehmen hat noch nie schwarze Zahlen geschrieben und kann seine Nutzerzahlen nur langsam steigern. Während der Dienst etwa bei Journalisten, Aktivisten und Prominenten von Musik bis Sport sehr beliebt ist, hapert es weiterhin an der Verbreitung in der allgemeinen Bevölkerung. Der Aktienkurs befindet sich seit zwei Jahren im Sinkflug.