Der Kurzbotschaftendienst Twitter hat mit seinen jüngsten Quartalszahlen die Anleger erneut enttäuscht. Obwohl Umsatz und Nutzerzahlen stiegen und der Nettoverlust deutlich sank, verlor die Aktie am Dienstag im nachbörslichen Handel fast elf Prozent. Auch die Prognose für das laufende Quartal konnte die Analysten nicht überzeugen.
In den ersten drei Monaten des Jahres legte der Umsatz nach Unternehmensangaben um 36 Prozent auf 595 Millionen Dollar (527 Millionen Euro) zu - hier hatten die Anleger offenkundig ein noch stärkeres Plus erwartet. Die Zahl der aktiven Nutzer lag bei 310 Millionen, das waren lediglich drei Prozent mehr als im Vorjahresquartal und fünf Millionen mehr als im letzten Quartal 2015.
Für das laufende zweite Quartal sagte Twitter einen Umsatz zwischen 590 und 610 Millionen Dollar voraus. Analysten hatten im Durchschnitt einen Wert jenseits von 670 Millionen Dollar erwartet. All diese eher enttäuschenden Zahlen überdeckten die gute Nachricht, dass es Twitter im ersten Quartal gelungen war, den Nettoverlust im Vorjahresvergleich auf 80 Millionen Dollar zu halbieren.
Das Unternehmen steckt schon seit längerem in einer schwierigen Phase. Während der Dienst etwa bei Journalisten, Aktivisten und Prominenten von Musik bis Sport sehr beliebt ist, hapert es weiterhin an der Verbreitung in der allgemeinen Bevölkerung. Der Aktienkurs befindet sich seit zwei Jahren im Sinkflug.
Um die Probleme zu lösen, holte Twitter im vergangenen Jahr Mitgründer Jack Dorsey an die Unternehmensspitze zurück. Dorsey will unter anderem die Bedienung einfacher machen und setzt zudem verstärkt auf Videoinhalte.