TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Starke Wirtschaftsdaten aus China und Sorgen vor einer Rezession in den USA haben an den Börsen in Asien/Pazifik am Donnerstag für ein gemischtes Bild gesorgt. Während der Handelsplatz China von seiner Touristik- und Luftfahrtbranche gestützt wurde, ging es in Japan und Australien bergab. Nur wenig bewegte US-Börsen (ETR:SXR4) hatten zuvor keine klare Richtung vorgegeben.
"Während die Wall Street zwischen den Stühlen sitzt, blieb Asien auf sich allein gestellt und wurde von lokalen Wirtschaftsdaten angetrieben", schrieb Analyst Jeffrey Halley von Oanda zu den Kursbewegungen in der Region. Der chinesische Präsident Xi habe sich zwar erneut zur Null-Covid-Strategie bekannt, nachdem er die Quarantäneregeln zuvor gelockert hatte. Chinesische Einkaufsmanagerindizes hätten zuletzt aber klar auf eine wirtschaftliche Erholung hingedeutet.
In Shanghai und Shenzhen kletterte der CSI-300-Index um 1,47 Prozent auf 4486,98 Punkte. Damit glich der Index die Verluste vom Vortag aus. Der Hang-Seng-Index in Hongkong gab derweil um 0,97 Prozent auf 21 782,44 Zähler nach.
"Wir erwarten, dass die Normalisierung in den kommenden Monaten an Fahrt gewinnt und das Wachstum antreibt", schrieb Banny Lam von CEB International Research zur Lage in China. Gute Wachstumsaussichten sorgten für Optimismus bei den Anlegern und damit auch für steigende Aktienkurse.
In Tokio fuhr der Nikkei 225 nach schwachen Daten zur Industrieproduktion einen deutlichen Verlust ein. Der japanische Leitindex sank um 1,54 Prozent auf 26 393,04 Punkte, nachdem er bereits am Vortag nachgegeben hatte. Einmal mehr hätten sich chinesische Corona-Ausbrüche auf die Industrie ausgewirkt, schrieb Analyst Halley. "Doch wenn sie bei null bleiben, könnte dies den japanischen Exporteuren und Herstellern im kommenden Quartal positiven Rückenwind geben."
Noch schwächer als in Japan lief es in Australien, wo der S&P/ASX 200 zum Handelsschluss 1,97 Prozent tiefer bei 6568,10 Punkten notierte. Der kräftige Verlust könnte eine Reaktion der rohstofflastigen australischen Märkte auf schwache Eisenerz-Preise in Singapur sein, hieß es am Markt.