TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte haben am Dienstag uneinheitlich tendiert. Gewinnen in Japan standen Verluste in China entgegen. Märkte wie Indien und Südkorea veränderten sich unterdessen nur wenig.
In China belastete ein überraschend geringes Wachstum der Industrieproduktion und der Konsumausgaben. Die Produktion der chinesischen Industrie war im April laut Regierungsdaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um 5,6 Prozent gestiegen, blieb damit aber unter der Erwartung von knapp elf Prozent. Auch der Anstieg der Einzelhandelsumsätze war mit plus 18,4 Prozent geringer als von Volkswirten erwartet.
"Der viel gepriesene Aufschwung in China nach Wegfall der Corona-Beschränkungen fällt schwächer aus als von einer Vielzahl von Volkswirten erwartet", stellte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank fest. "Der Rückgang der Industrieproduktion im Monatsvergleich ist nach dem Covid-Schock Anfang 2020 der zweitschlechteste Wert seit Beginn der Zeitreihe. Mehr bedarf es wohl nicht, um zum Schluss zu kommen: Im Reich der Mitte läuft es nicht rund." Es bestehe sogar das Risiko einer Abwärtsspirale. Je schwächer die Daten ausfielen, desto mehr dürften die Unternehmen ihre Planungen und Produktionskapazitäten anpassen.
Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen in Shenzen und Shanghai verlor 0,8 Prozent auf 3967 Punkte. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungsregion Hongkong sank zuletzt um 0,3 Prozent auf 19 911 Punkte.
Auch australische Aktien schwächelten. Der Leitindex S&P ASX 200 verlor 0,45 Prozent auf 7234,70 Zähler. Laut Protokoll der Notenbank Australiens könnten weitere Zinserhöhungen notwendig sein. Die Marktstrategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) halten eine Anhebung im August für möglich. Diese sollte unter den aktuellen Voraussetzungen jedoch den Gipfel der Erhöhungen markieren.
Besser sah es in Japan aus. Der japanische Leitindex Nikkei 225 stieg um 0,73 Prozent auf 29 842,99 Punkte. Er baute damit seine Gewinne nach Erreichen des höchsten Stands seit November 2021 aus.