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Aktien Frankfurt: Dax dreht ins Minus - Bedenken wegen Gasversorgung

Veröffentlicht am 20.07.2022, 15:06
© Reuters.
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Mittwoch doch noch ins Minus gerutscht. So nahm die Verunsicherung hinsichtlich der Gasversorgnug wieder zu, nachdem am Vortag noch Medienberichte über ein Hochlaufen der Pipeline Nord Stream 1 eine Erholungsrally angeschoben hatten.

Am Mittwoch hieß es nun vom russischen Energiekonzern Gazprom (MCX:GAZP) , er habe immer noch keine Dokumente für die bei der Gas-Pipeline Nord Stream 1 gebrauchten Turbine erhalten hat und deshalb die Sicherheit des Pipeline-Betriebs infrage stellt. Der Dax geriet daraufhin unter Druck.

Für ein wenig Entspannung sorgte am Nachmittag, dass laut vorläufiger Daten des Netzbetreibers Gascade für Donnerstag Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 angekündigt wurden. Gascade betreibt die beiden Empfangspunkte von Nord Stream 1 im vorpommerschen Lubmin. Für beide Punkte sind laut Gascade-Website Gaslieferungen vorgemerkt. Die Anmeldungen können sich demnach allerdings noch bis kurz vor der tatsächlichen Lieferung ändern.

Der Dax notierte am Nachmittag ein halbes Prozent tiefer bei 13 238,86 Punkten, nachdem er tags zuvor um 2,7 Prozent gestiegen war. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen gewann am Mittwoch zuletzt 0,3 Prozent auf 26 599,97 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund ein halbes Prozent abwärts.

Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets (LON:CMCX) gab zu bedenken, dass die Gaslieferungen wahrscheinlich nur mit 40 Prozent der Gesamtkapazität wieder anlaufen und der russische Präsident Wladimir Putin das Gas weiterhin als politisches Druckmittel einsetzen dürfte, um seine Ziele in der Ukraine durchzusetzen. Auch wenn das Schlimmste "vorerst ausbleiben dürfte, bedeutet das nicht, dass sich die deutsche Wirtschaft nun wieder auf dem aufsteigenden Ast befindet", betonte Stanzl. Die Liste an Unwägbarkeiten wie die Energieabhängigkeit, die hohe Inflation, steigende Leitzinsen und geopolitische Krisen sei einfach noch zu lang für einen nachhaltigen Aufschwung.

Die Aktien von Uniper (ETR:UN01) standen dank der Aussicht auf baldige Staatshilfen für den angeschlagenen Energiekonzern mit einem Kursplus von fast 14 Prozent an der MDax-Spitze. Bereits am Vortag waren sie - angetrieben von Spekulationen um weitere Gaslieferungen aus Russland - um gut 10 Prozent gestiegen. Nun steht Uniper informierten Kreisen zufolge kurz vor einer Rettungsaktion, bei der die Bundesregierung Milliarden von Euro zuschießen und sich direkt an dem taumelnden Gaskonzern beteiligen könnte, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.

Die Kursgewinne von Continental (ETR:CONG) nach der Veröffentlichung von Eckdaten zum zweiten Quartal waren kurze Zeit später schon wieder Makulatur. Legten die Aktien zunächst in der Spitze um 3 Prozent zu, so notierten sie zuletzt mit 1,0 Prozent im Minus. Neben dem fallenden Gesamtmarkt als Belastungsfaktor machte Analyst Tom Narayan von der Bank RBC auf das Gasproblem aufmerksam: "Die meisten Investoren schauen auf mögliche Gasrationierungen in Europa und im Besonderen in Deutschland". Vor allem im Reifengeschäft sei der Automobilzulieferer unmittelbar von Gas abhängig, es drohten inflationäre Kosten. Zudem könne Rohstoffknappheit das Geschäft mit Automobilkomponenten belasten, inklusive Kunststoffteilen.

Bei den Aktien von Delivery Hero (ETR:DHER) und Hellofresh (ETR:HFGG) griffen abermals Anleger in der Hoffnung auf Schnäppchen zu. Die Papiere des Kochboxenversenders Hellofresh stiegen zuletzt um 4,8 Prozent und waren damit Spitzenreiter im Dax. Zuvor hatten sie ein Sechswochenhoch erklommen. Die Titel von Delivery Hero verteuerten sich um 8,7 Prozent und gehörten zu den Top-Werten im MDax . Sie erreichten den höchsten Stand seit April.

Die Aktien von Scout24 (ETR:G24n) profitierten von einer Hochstufung und verteuerten sich um 2,0 Prozent. Die US-Investmentbank Morgan Stanley (NYSE:MS) hatte die Papiere des Online-Portalbetreibers zuvor von "Equal-Weight" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 68 auf 70 Euro angehoben. Das Unternehmen sei mit robusten Abonnementumsätzen und hohen Barmittelzuflüssen auch in einem unsicheren Umfeld stark, schrieb Analyst Pete-Veikko Kujala.

Dagegen ging es für die Aktien von Rational (ETR:RAAG) als MDax-Schlusslicht um 2,8 Prozent abwärts. Die britische Bank HSBC (LON:HSBA) hatte ihr Rating für die Papiere des Profiküchen-Ausrüsters von "Buy" auf "Hold" gesenkt. Die Ceconomy-Aktie ist nach einem negativen Kommentar der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas (ETR:BNPP) das Schlusslicht im SDax mit minus 6,6 Prozent.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,0192 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0245 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt lag die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen stabil auf 1,09 Prozent. Der Rentenindex Rex verharrte auf 134,86 Punkten. Der Bund-Future gewann 0,73 Prozent auf 152,23 Zähler.

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