FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist es am Freitag weiter abwärts gegangen. Inflationssorgen und - damit einhergehend - die tags zuvor angekündigte Zinswende durch die Europäische Zentralbank (EZB) drückten auf die Stimmung der Anleger. Daher hatten am Donnerstag auch die US-Börsen (ETR:SXR4) letztlich kräftig nachgegeben.
Im frühen Handel fiel der Dax um 0,74 Prozent auf 14 094,39 Punkte und gab damit den vierten Tag in Folge nach. Der Verlust im Wochenverlauf beträgt momentan zweieinhalb Prozent. Zudem sackte der deutsche Leitindex unter die 50-Tage-Linie, die aktuell bei etwas über 14 130 Punkten verläuft. Diese charttechnisch viel beachtete Linie gilt als ein Indikator für den mittelfristig zurzeit seitwärts verlaufenden Trend.
Der MDax verlor 0,80 Prozent auf 29 413,16 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx gab um 0,75 Prozent auf 3696,55 Zähler nach.
Die rekordhohen Teuerungsraten fernab der Komfortzone der Notenbanken bewogen nun auch die EZB zur Ankündigung einer Zinswende. Im Juli soll erstmals seit elf Jahren der Leitzins angehoben werden, und zwar um 0,25 Prozentpunkte, wie am Donnerstagnachmittag mitgeteilt wurde. Im September könnte ein noch größerer Zinsschritt folgen. Die Prognose für die Inflation im laufenden Jahr erhöhte die EZB zudem auf 6,8 Prozent und senkte gleichzeitig die Annahme für das Wirtschaftswachstum im Euroraum.
An diesem Freitag richtet sich der Blick wieder auf die USA, wo Daten zur Preisentwicklung im Mai anstehen. Das löste denn wohl auch im späteren Handel an der Wall Street den Löwenanteil der dortigen Kursverluste aus, schließlich steht in der neuen Woche die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) an. Der Markt rechnet erneut mit massivem Preisauftrieb.