Investing.com - Die Aktien von Arm (NASDAQ:ARM) stehen auch heute im vorbörslichen Handel hoch im Kurs und können erneut zulegen. Gleichzeitig warten viele Anleger auf den Börsengang des Lieferdiensts für Lebensmittel Instacart. In den USA werden die Fabriken der drei größten US-Autobauer bestreikt. Und neue Daten deuten auf eine Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft hin.
1. US-Futures nach Arm-IPO im Plus
Nachdem die Aktien des Chipdesigners Arm (NASDAQ:ARM) am ersten Handelstag kräftig zulegen konnten und damit die Hoffnung auf weitere Börsengänge von Technologieunternehmen nährten, tendieren die US-Aktienfutures heute eher uneinheitlich.
Aktuell notiert der Dow Future 0,2 % im Plus, der S&P 500 steigt um 0,1 % und der Nasdaq 100 verliert 0,1 %.
Die drei wichtigsten US-Indizes schlossen gestern im Plus. Insbesondere der erfolgreiche Börsengang des SoftBank-finanzierten Unternehmens Arm stützte die Aktienmärkte. Darüber hinaus zeigten die gestern veröffentlichten Wirtschaftsdaten, dass sich der Anstieg der so genannten Kernrate der Erzeugerpreise, die volatile Posten wie Nahrungsmittel und Treibstoff ausschließt, im August verlangsamt hat.
Die Daten lösten erneut Wetten darauf aus, dass die US-Notenbank die Zinssätze bei ihrer nächsten Sitzung in diesem Monat unverändert belassen wird. Weitere Wirtschaftsdaten, die heute im Laufe des heutigen Tages veröffentlicht werden, einschließlich der vorläufigen Zahlen zum Verbrauchervertrauen für September, könnten dazu beitragen, den künftigen geldpolitischen Kurs sowohl für die Vertreter der Fed als auch für die Märkte zu klären.
2. Börsendebüt von Arm macht Lust auf weitere Börsengänge im Technologiesektor
Auch heute ist die Aktie von Arm bei den Anlegern gefragt und notiert derzeit vorbörslich rund 6 % im Plus. Am ersten Handelstag an der Nasdaq stieg das Papier des britischen Chipdesigners bereits um 25 %.
Die Aktien wurden beim Börsengang zu einem Preis von je 51 Dollar ausgegeben. Der gestrige Schlusskurs lag bei 63,59 Dollar, was dem britischen Unternehmen einen voll verwässerten Unternehmenswert von fast 68 Milliarden Dollar beschert. Der Kursanstieg deutet darauf hin, dass die Anleger von Arms erklärter Absicht überzeugt sind, sein Geschäft weg vom schwächelnden Smartphone-Markt und hin zu aufstrebenden Sektoren wie KI und Automobil zu diversifizieren.
SoftBank (TYO:9984) hält einen Anteil von rund 90 % an Arm. Durch den Börsengang sammelte das Konglomerat fast 5 Milliarden Dollar ein. Der Investmentriese wollte Arm eigentlich letztes Jahr für 40 Milliarden Dollar an den Chiphersteller Nvidia (NASDAQ:NVDA) verkaufen. Aus dem Verkauf wurde allerdings nichts, weil sich Widerstand seitens der Behörden regte.
Der Börsengang von Arm hat die Begeisterung für weitere Technologie-IPOs geweckt. Derzeit warten die Anleger gespannt auf den geplanten Gang von Instacart an die Börse. Es wird erwartet, dass die Lebensmittel-Lieferkette - beflügelt durch das Debüt von Arm - den angekündigten Preis pro Aktie auf 28 bis 30 Dollar pro Stück anheben wird. Ursprünglich war ein Ausgabepreis von 26 bis 28 Dollar angestrebt worden. Der Börsengang ist für die kommende Woche geplant.
3. US-Gewerkschaft UAW bestreikt wichtige Autowerke
Nach dem Scheitern der Tarifgespräche zwischen der Gewerkschaft UAW und den drei großen Automobilherstellern über einen neuen Rahmentarifvertrag haben Mitglieder der United Auto Workers zum ersten Mal in ihrer Geschichte in wichtigen Montagewerken gestreikt.
Von den Arbeitsniederlegungen, an denen sich knapp 13.000 Beschäftigte beteiligt haben, sind Fabriken in Michigan, Ohio und Missouri betroffen, die zu General Motors (NYSE:GM), Ford Motor (NYSE:F) und dem Jeep-Hersteller Stellantis (NYSE:STLA) gehören. Auch in anderen Werken könnte es zu sporadischen Arbeitskampfmaßnahmen kommen, berichtete das Wall Street Journal.
Der Präsident der UAW, Shawn Fain, sagte gegenüber CNBC, dass die Streiks so lange andauern werden, bis die Arbeiter „ihren Anteil an wirtschaftlicher Gerechtigkeit erhalten“.
In einer Erklärung schrieb Ford, dass die von der UAW vorgelegten Bedingungen zu „untragbaren“ Arbeitskosten führen würden. Das Management fügte hinzu, dass die Vorschläge der Gewerkschaft „wenig Bewegung“ gegenüber ihren ursprünglichen Forderungen zeigten.
Die Verhandlungen, die sich trotz der Beteiligung von US-Präsident Joe Biden bisher als ergebnislos erwiesen haben, veranlassen einige Wirtschaftsexperten zur Sorge über die Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft. Auf Ford, GM und Stellantis zusammengenommen entfällt etwa die Hälfte der 15 Millionen Autos, die in den USA pro Jahr produziert werden.
4. Chinas Wirtschaft möglicherweise aus dem Gröbsten raus
Die chinesische Industrieproduktion hat im August stärker zugelegt als erwartet und nährt die Hoffnung auf einen baldigen Aufschwung in diesem Schlüsselsektor.
Die Industrieproduktion stieg im August um 4,5 % im Vergleich zum Vorjahr an. Das zeigen aktuelle Daten des National Bureau of Statistics von heute. Der Wert lag über den Prognosen für ein Wachstum von 4 % und übertraf das Juli-Wachstum von 3,7 %.
Die Produktion im bisherigen Jahresverlauf bis August stieg ebenfalls von 3,8 % im Vormonat auf 3,9 %.
Unterstützend wirkte vor allem die Tatsache, dass die Vergleichszahlen auf Jahresbasis eher schwach waren, denn in China herrschten noch vor einem Jahr strenge Coronaeinschränkungen. Die stärker als erwartet ausgefallenen Daten sowie ein Anstieg der Einzelhandelsumsätze deuten jetzt aber auf eine gewisse Erholung der Wirtschaftstätigkeit hin. Diese verlor nach Aufhebung sämtlicher Coronamaßnahmen zu Jahresbeginn deutlich an Schwung.
Unterdessen kündigte die People's Bank of China gestern an, den Mindestreservesatz für lokale Banken um 25 Basispunkte zu senken. Das war bereits die zweite Senkung dieser Art in diesem Jahr und soll mehr Liquidität in die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt bringen, um das Wachstum anzukurbeln.
5. Ölrallye setzt sich nach chinesischen Daten fort
Der Ölpreis kletterte heute auf den höchsten Stand seit November letztes Jahr, weil die eben erwähnten chinesischen Wirtschaftsdaten wesentlich besser ausfielen als erwartet.
Auch die Produktionsleistung der chinesischen Ölraffinerien stieg im August auf ein Rekordhoch, wie aus den Daten von heute hervorgehen. Eine solide Nachfrage nach Sommerreisen und das Bestreben, von den hohen Exportmargen zu profitieren, haben die Raffineriebetreiber im Reich der Mitte dazu veranlasst, die Produktion hochzufahren. Die Raffineriekennzahlen kommen jetzt zu einem Zeitpunkt, an dem die Märkte immer noch damit beschäftigt sind, abzuschätzen, ob die Förderkürzungen der wichtigen Produzenten Saudi-Arabien und Russland das Angebot in diesem Jahr verknappen werden.
Aktuell kostet ein Barrel US-Rohöl 90,50 Dollar und hat sich damit um 0,4 % verteuert. Die Nordseesorte Brent klettert dagegen 0,3 % nach oben auf 94,00 Dollar.
Beide Benchmarks schlossen gestern rund 4 % höher als vor einer Woche und werden die dritte Handelswoche in Folge im Plus abschließen.