Bericht: Abbas fordert Hamas zu raschem Geisel-Deal mit Israel auf

Veröffentlicht am 14.02.2024, 12:58
© Reuters

RAMALLAH (dpa-AFX) - Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat einem Medienbericht zufolge die Hamas aufgefordert, rasch ein Geisel-Abkommen mit der israelischen Regierung zu schließen. Die Islamistenorganisation solle einem solchen Deal zustimmen, um das palästinensische Volk zu schützen und einen israelischen Angriff auf die Stadt Rafah zu verhindern, sagte Abbas laut palästinensischer Nachrichtenagentur Wafa.

Den Menschen müsse eine weitere Katastrophe erspart werden, sagte der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde weiter. Ein Angriff auf Rafah werde zu Tausenden Opfern, Leid und Vertreibung führen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte dem Militär in der vergangenen Woche den Befehl erteilt, der Regierung Pläne für eine Offensive in Rafah sowie für die Evakuierung der dortigen Bevölkerung vorzulegen. Es gehe darum, dort die letzten Kampfeinheiten der islamistischen Hamas zu zerschlagen.

Eine Militäroffensive in Rafah, das ganz im Süden des Gazastreifens liegt und an Ägypten grenzt, gilt als hochproblematisch. In dem Ort, der vor dem Krieg rund 300 000 Einwohner hatte, sollen sich derzeit 1,3 Millionen Menschen aufhalten. Die meisten von ihnen flohen vor dem Krieg aus anderen Teilen des Gazastreifens dorthin, zum Teil auf Anordnung des israelischen Militärs.

UN-Generalsekretär António Guterres, die US-Regierung und die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sprachen sich deutlich gegen ein militärisches Vorgehen Israels in der Stadt aus.

Die Verhandlungen über eine erneute Feuerpause im Gaza-Krieg sowie über eine Freilassung weiterer Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas gehen derzeit nur schleppend voran. Bei einem Treffen in Kairo hätten ranghohe Vertreter aus den USA, Israel, Katar und Ägypten am Dienstag keine Einigung erzielt, berichtete die "New York Times". Die Gespräche sollen demnach in den kommenden Tagen fortgesetzt werden.

Bei den Verhandlungen geht es um einen Austausch von Geiseln, die die Hamas und andere extremistische Palästinensergruppen am 7. Oktober aus Israel in den Gazastreifen verschleppt hatten, gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen. Weitere Punkte sind die Dauer einer Waffenruhe und Hilfslieferungen für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen.

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