Investing.com – Es ist kaum zu glauben, aber genau an dem Tag, an dem die gesamte Finanzwelt gespannt auf die überfällige Anpassung der Arbeitsmarktdaten wartete, leistete sich das Bureau of Labor Statistics (BLS) einen kapitalen Fehler. Die Zahlen über die jährliche Revision der Arbeitsmarktdaten sollten um 16 Uhr veröffentlicht werden – aber es passierte nichts.
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Millionen von Händlern und Tausende von Ökonomen aktualisierten verzweifelt die Seite des BLS, aber die Ergebnisse ließen weiter auf sich warten. Die Märkte reagierten daraufhin mit temporären Schwankungen, als Algorithmen auf scheinbare Phantomdaten reagierten.
ZeroHedge zufolge begannen einige clevere Marktteilnehmer, das BLS telefonisch zu kontaktieren. Tatsächlich hatten wenigstens drei große Banken mehr Erfolg dabei, die lang erwarteten Arbeitsmarktdaten in Erfahrung zu bringen. Banken wie Mizuho, BNP Paribas (ETR:BNPP) und Nomura (TYO:9716) erhielten telefonisch Informationen, während der Rest der Wall Street im Dunkeln tappte. Diese selektive Datenfreigabe führte zu einem Aufschrei und verbreiteter Empörung.
Kritiker wie Nancy Tengler betonten, dass das ganze Szenario nach purem Regierungsversagen roch. Die Tatsache, dass das BLS so wichtige Daten nicht gleichzeitig an alle gab, sondern einigen wenigen privilegierten Banken Zugang gewährte, untergrub zusätzlich das Vertrauen in die Institution. Die Selektivität zerstörte die Grundprinzipien eines fairen und ausgeglichenen Marktes.
Als die Daten schließlich nach 16:30 Uhr veröffentlicht wurden, stellten sie eine enorme Anpassung der Arbeitsmarktzahlen dar. Mit einer Abwärtsrevision um 818.000 Arbeitsplätze für die zwölf Monate bis März, fiel die nachträgliche Anpassung so groß aus wie seit 2009 nicht mehr.
Diese Enthüllung führte zu einer ersten Marktreaktion, bei der Aktien und Anleihen Gewinne verzeichneten. Der Bericht stützte die Spekulation, dass die Federal Reserve die Zinsen im nächsten Monat senken könnte. Doch schon bald breitete sich Panik aus, denn den Märkten dämmerte es, dass die Regierung Biden scheinbar eine Arbeitsmarkt-Rezession zu vertuschen versucht, was möglicherweise nur die Spitze des Eisbergs ist, so Zerohedge.
Diese grobe Inkompetenz führte zu einem Vertrauensverlust in die Daten des BLS, dessen Ruf ohnehin schon stark angeschlagen war. Die Aufregung auf den Handelsplätzen wuchs, als die Nachricht von der selektiven Freigabe der Daten durch das BLS die Runde machte.
Nancy Tengler, Geschäftsführerin von Laffer Tengler Investments, zusammen, was viele dachten: „Die ganze Angelegenheit stinkt nach Inkompetenz.“ Es sei einfach unfassbar, dass genau an dem Tag, an dem das BLS seine Fehler der vergangenen zwölf Monate korrigieren wollte, ein noch größeres Fiasko passierte.
Die Serie von Pannen und die offensichtliche Bevorzugung bestimmter Marktteilnehmer könnten das Vertrauen in die behördliche Datenbereitstellung für immer beschädigen. Dies war nur der jüngste Vorfall in einer Reihe von peinlichen Fehlern, die den Eindruck verstärkten, dass Regierungsdaten nicht mehr zuverlässig oder fair verteilt werden.
Letztlich forderte ZeroHedge, dass die Regierung sicherstellen müsse, dass solch kritische, marktbewegende Informationen fair und gleichzeitig verteilt werden. Andernfalls droht eine weitere Erosion des Vertrauens in die Integrität der Märkte und ihrer Regulierungsbehörden.