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Jackson Hole: Der "Powell-Put" feiert sein Comeback

Veröffentlicht am 22.08.2024, 07:15
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  • Die Vertreter der Fed treffen sich diese Woche zu ihrem jährlichen Wirtschaftssymposium in Jackson Hole, Wyoming.
  • Dabei werden alle Augen auf die Keynote-Ansprache des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell am Freitag gerichtet sein.
  • Die Anleger werden insbesondere auf Hinweise warten, wann und in welchem Umfang die Fed die Zinsen im Jahr 2024 senken will.
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Während der S&P 500 nach einigen volatilen Wochen wieder Tritt fassen konnte, sind alle Augen auf die bevorstehende Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell anlässlich des jährlichen Wirtschaftssymposiums in Jackson Hole gerichtet.

S&P 500 Tageskurse

Quelle: Investing.com

Während sich die Inflation auf den niedrigsten Stand seit 2021 abkühlt und die Wirtschaftsdaten robust scheinen, sind die Anleger gespannt auf Hinweise des Fed-Vorsetzenden zur Richtung der Zinssätze, insbesondere natürlich auf die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung auf der FOMC-Sitzung im September.

Powell wird am Freitag um 16:00 Uhr MEZ seine mit Spannung erwartete Rede halten, in der er wahrscheinlich signalisieren wird, dass die Fed bereit ist, die Zinsen ab dem nächsten Monat schrittweise zu senken. Während das Vertrauen in eine "weiche Landung" der Wirtschaft wächst, ist die große Frage für die Anleger derzeit nicht mehr, ob die Fed die Zinsen senken wird, sondern vielmehr um wie viel und wie schnell.

Nach Angaben des Fed Monitor Tool von Investing.com taxierten die Märkte am Mittwochmorgen die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinsen bis Ende September um 25 Basispunkte senken würde, auf 69 %, eine noch stärkere Senkung um 50 Basispunkte auf 31 %. Vor einer Woche wurde die Wahrscheinlichkeit einer größeren Zinssenkung noch höher eingeschätzt.

Fed Funds Rate

Quelle: Investing.com

Insgesamt rechnet der Markt derzeit mit Zinssenkungen um knapp 100 Basispunkte bis zum Jahresende, was den Leitzins auf 4,25 % senken würde.

Der Balanceakt der Fed zwischen zwei wichtigen Aufgaben

Mit Blick auf das Doppelmandat der Fed, Preisstabilität zu gewährleisten und die Beschäftigung zu maximieren, könnte Powells Rede in Jackson Hole eine lang erwartete Verlagerung des Schwerpunkts signalisieren. Während die Inflation in den letzten Jahren die Hauptsorge der Fed war, deuten die jüngste Abkühlung und die Verlangsamung auf dem Arbeitsmarkt darauf hin, dass die Arbeitslosigkeit nun in den Mittelpunkt rücken könnte.

Wie unsere Grafik zeigt, stieg die Arbeitslosenquote in den USA im Juli auf 4,3 %, den höchsten Stand seit Oktober 2021, während der Verbraucherpreisindex auf 2,9 % fiel, den niedrigsten Stand seit März 2021.

Arbeitslosenquote in den U.S.A.

Quelle: Investing.com

VPI in den USA (im Jahresvergleich)

Quelle: Investing.com

Steigende Arbeitslosigkeit und sich mehrende Anzeichen dafür, dass die Inflation unter Kontrolle ist, sollten die Fed zu einer Konzentration auf die Beschäftigungsförderung bewegen, was wiederum zu einer gemäßigteren Geldpolitik führen könnte. Aus diesem Grund kommt dem bevorstehenden US-Arbeitsmarktbericht am 6. September eine besondere Bedeutung zu; etwaige Überraschungen bei den Daten könnten den Entscheidungsprozess der Fed erheblich beeinflussen.

Ein positiver Arbeitsmarktbericht, der die schwache Entwicklung im Juli ausgleicht, könnte die Zuversicht stärken, dass die Wachstumsrisiken nachgelassen haben, während ein weiterer schwacher Bericht die Konjunktursorgen wieder aufleben lassen könnte.

Bedeutung für den Markt

Powells Reden sind dafür bekannt, dass sie die Finanzmärkte erheblich beeinflussen, und diese wird keine Ausnahme sein. Wenn er signalisiert, dass die erwarteten Zinssenkungen weniger stark ausfallen könnten als von den Anlegern derzeit erwartet, könnte dies zu einer Stärkung des USD und einem Anstieg der Renditen der US-Staatsanleihen sowie zu einem möglichen Abverkauf an den Aktienmärkten führen.

Sollte sich Powell hingegen entsprechend den Markterwartungen äußern und einen geldpolitisch gemäßigten Ton anschlagen, könnten der Benchmark S&P 500 und der technologielastige Nasdaq Composite nach oben schnellen, während der USD und die Renditen der Staatsanleihen ihren Abwärtstrend fortsetzen dürften. Der Goldpreis könnte seine Jagd auf neue Rekordwerte fortsetzen.

Gold Futures-Chart

Quelle: Investing.com

Die Aktienmärkte waren in den letzten Tagen extrem volatil, wobei der jüngste Ausverkauf eine Folge der zunehmenden Rezessionsängste in den USA war - gefolgt von einer Erholung, die durch das Nachlassen dieser Ängste ausgelöst wurde. Der Blue-Chip-Index Dow Jones Industrial ist wieder über die Marke von 40.000 Punkten geklettert, und der S&P 500 nähert sich erneut einem Rekordhoch, angeführt von einer starken Rallye bei den Technologiewerten.

Die Sorgen um das US-Wachstum bleiben jedoch bestehen, und die Rede von Powell könnte, je nachdem, welche Signale sie aussendet, entweder zu weiteren Kursgewinnen führen oder einen raschen Ausverkauf auslösen.

Handelsstrategien für Jackson Hole

Während der Markt auf Powells Statement wartet, steht für die Anleger viel auf dem Spiel. Angesichts der zu erwartenden hohen Volatilität im Schatten des Jackson Hole Symposiums sollten sich Händler auf mögliche Marktschwankungen einstellen. Die aktuelle Marktstimmung spiegelt bereits die Erwartung langfristig niedrigerer Zinsen wider, wie die jüngste Schwäche des US-Dollars und die Entwicklung der Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen zeigen. Jede Abweichung von diesen Erwartungen in den Bemerkungen Powells könnte diesen Trend jedoch schnell umkehren.

Investoren und Händler werden seine Worte aufmerksam verfolgen und ihre Strategien entsprechend der von ihm angedeuteten Richtung der US-Geldpolitik anpassen.

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Aktienscreener von InvestingPro
Quelle: InvestingPro

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Disclaimer: Jesse Cohen hält bei Redaktionsschluss über den SPDR S&P 500 ETF (SPY) und den Invesco QQQ Trust ETF (QQQ) Long-Positionen auf den S&P 500 und den Nasdaq 100. Außerdem hält er eine Long-Position auf den Technology Select Sector SPDR ETF (NYSE:XLK). Er richtet sein Portfolio aus Einzeltiteln und börsengehandelten Fonds auf der Grundlage einer laufenden Risikobewertung sowohl des makroökonomischen Umfelds als auch der Finanzlage der Unternehmen regelmäßig neu aus. Die in diesem Artikel dargelegten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wider und sind nicht als Anlageberatung zu verstehen.

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