Investing.com - Wie allgemein erwartet, beließ die Bank of Japan die Zinssätze heute im negativen Bereich und kündigte an, dass sie ihr derzeitiges Tempo beim Ankauf von Wertpapieren und bei der Steuerung der Zinsstrukturkurve beibehalten werde, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Die BoJ beließ die kurzfristigen Zinssätze bei -0,1 % und kündigte an, die Geldpolitik in naher Zukunft weiter locker zu gestalten, um das Lohnwachstum und die Inflation anzukurbeln.
Die japanische Zentralbank erklärte, sie werde ihre derzeitige Zinskurvensteuerung beibehalten und die Anleiherenditen in einer Bandbreite von +0,5 % bis -0,5 % halten. In den letzten Monaten hat die Zentralbank den Renditen jedoch auch mehr Spielraum gegeben und sie bis auf 1 % ansteigen lassen.
Angesichts der großen Unsicherheit über die japanische Wirtschaft, insbesondere angesichts der Konjunkturabschwächung bei den wichtigsten Handelspartnern, erklärte die BoJ jedoch, dass sie ihre geldpolitische Lockerung fortsetzen und an ihrem jährlichen Inflationsziel von 2 % festhalten werde.
Die Renditen 10-jähriger japanischer Anleihen fielen nach der BoJ-Entscheidung um fast 2 %.
Der Schritt der BoJ erfolgte kurz nachdem Gouverneur Kazuo Ueda erklärt hatte, die Zentralbank erwäge eine Abkehr vom Negativzins, da Löhne und Inflation kräftig gestiegen seien.
Ueda nannte jedoch keinen Zeitplan für einen solchen Schritt. Eine Reuters-Umfrage unter Ökonomen ergab, dass die BoJ den Negativzins mindestens bis Ende des Jahres beibehalten dürfte.
Die am Freitag veröffentlichten Daten zeigen zudem, dass die japanische Verbraucherpreisinflation im August stärker als erwartet gestiegen ist. Dies sei auf anhaltend hohe Verbraucherausgaben, steigende Ölpreise und eine erneute Abwertung des Yen zurückzuführen, hieß es in einer Pressemitteilung.
Die Inflationsrate lag den 17. Monat in Folge über der Zielmarke der BoJ von 2 %, während die Kernrate, die die Preise für frische Lebensmittel und Treibstoff nicht berücksichtigt, den höchsten Stand seit 40 Jahren erreichte.
Der Yen fiel nach der Entscheidung der BoJ um 0,3 %, da sie keine Änderung der ultralockeren Geldpolitik erkennen ließ, die die japanische Währung im vergangenen Jahr stark belastet hatte.
Infolgedessen notierte der Yen in der Nähe eines Zehnmonatstiefs und sah sich auch erneutem Druck vom Dollar ausgesetzt.